Schloss Gerzensee: Imposanter Mammutbaum muss gefällt werden

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Schloss GerzenseeEr ist 130 Jahre alt: Imposanter Mammutbaum muss gefällt werden

Ein rund 130-jähriger Mammutbaum beim Schloss Gerzensee muss gefällt werden. Grund dafür ist ein Pilzbefall. Der Baum ist fast vollständig abgestorben und soll nun so schnell wie möglich entfernt werden, bevor er von selbst umkippt.

So sah der Mammutbaum aus, als es ihm noch besser ging. Das Foto stammt aus dem Jahr 2021.
Schon im Sommer 2023 hatte sich der Zustand des Baumes massiv verschlechtert.
Auf dem Areal des Schlosses Gerzensee stehen noch zahlreiche weitere Bäume.
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So sah der Mammutbaum aus, als es ihm noch besser ging. Das Foto stammt aus dem Jahr 2021.

Hotel Schloss Gerzensee

Darum gehts

  • Eine Besichtigung im Juni 2023 bestätigte, dass der Mammutbaum im Schlosspark Gerzensee beinahe abgestorben ist.

  • Ein Pilzbefall und weitere Probleme wie Hitze und Spaziergänger machen dem Baum schon seit Jahren zu schaffen.

  • Jetzt soll der Mammutbaum gefällt werden, wie aus den Baupublikationen des Kantons Bern hervorgeht.

Dem grössten Baum der Parkanlage beim Schloss Gerzensee geht es schon seit längerem nicht mehr gut. Schon 2021 stellte ein Baumpflegespezialist einen Pilzbefall am Mammutbaum fest.

Um nicht zu riskieren, dass der rund 130-jährige Riese trotz intensiver Pflege bricht oder umkippt, soll der Baum so schnell wie möglich weg. Laut Experten ist er derzeit ein Sicherheitsrisiko.

Das Schloss Gerzensee möchte den Baum darum fällen, wie aus den Baupublikationen des Kantons Bern hervorgeht.

Hitze, Rasen, fehlende Niederschläge, Spaziergänger

Gründe für das langsame Absterben des Mammutbaumes gibt es viele, wie mehrere unabhängige Gutachten besagen. Generell habe es zu wenig Niederschläge gegeben, heisst es in einer Beurteilung, die 20 Minuten vorliegt. Mehrere Hitzesommer verhinderten eine ausreichende Wasserzufuhr. Auch der Rasen, der bis an den Stamm reicht, habe den Wasser- und Sauerstoffhaushalt des Baumes verschlechtert.

Ein weiteres Problem seien die Spaziergänger im Park. Sie drücken den Boden der Anlage zusammen, der dadurch immer dichter wird und noch weniger Wasser und Sauerstoff zu den Wurzeln lässt.

Mammutbäume bekommen vor allem dann Probleme, wenn sich der Wurzelraum verändert. Das stört den Wasserhaushalt, was den Baum schwächt und anfällig für Pilzbefall macht. «Nicht eine einzelne Pilzart, sondern die Abfolge von verschiedenen Pilzen hat dazu geführt, dass der Mammutbaum stirbt», heisst es in einem Gutachten. Demnach führt der Pilzbefall dazu, dass neue Triebe absterben.

An den Ästen hängen fast keine Nadeln mehr und in der Baumkrone verfärbten sich die Zweige von Hellgrün zu Rotbraun. Zudem bildeten sich am abgestorbenen Gewebe Fruchtkörper der Pilze.

«Die vereinzelten noch grünen Nadeln können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Baum stirbt»

In der Hoffnung, den Baum noch zu retten, wurden in den letzten Jahren nach und nach die abgestorbenen Nadeln entfernt. Die Bewässerung wurde vor allem im Sommer intensiviert und ein spezielles Präparat ins Wasser gemischt. Dieses besteht aus Wurmkompost und sollte dabei helfen, die Abwehrkräfte des Baumes zu stärken. Laut einem Bericht nützte das aber nichts. Der Baum konnte nicht mehr gerettet werden.

Laut Expertenbericht könnte man das untere Stammstück stehen lassen und daraus eine Holzskulptur machen. Eine Ersatzpflanzung durch einen jungen Mammutbaum könne ebenfalls sinnvoll sein, heisst es.

«Opposition wegen Überrumpelung verhindern»

Der Expertenbericht empfiehlt dies explizit: «Informieren Sie rechtzeitig alle Mitarbeiter über das weitere Vorgehen bei der Fällung des Mammutbaumes, um einer möglichen Opposition wegen ‹Überrumpelung› vorzubeugen. Betonen Sie dabei die Ersatzpflanzung und den Zeitpunkt dafür», heisst es dort.

Auf Anfrage von 20 Minuten heisst es vonseiten des Verantwortlichen, dass die Fällung und Neupflanzung bis Ende 2024 durchgeführt werden sollen.

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Aus den USA eingeführt

Mammutbäume stammen ursprünglich aus den USA, wo sie mehrere Hundert Jahre alt werden können. Ausserhalb seiner Heimat wird der Mammutbaum nicht ganz so alt, aber bisher galt er als allgemein gesunder Baum. In den letzten Jahren wurden in Europa immer mehr Triebschäden, also das Absterben neuer Triebe, beobachtet.

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