Schock in ItalienGiacomo (26) beschützt Frau vor Angreifer, dann wird er erstochen
In Mestre bei Venedig wurde der 26-jährige Giacomo Gobbato erstochen, als er einer Frau zur Hilfe eilte. Die Tat erschüttert die Region.
Darum gehts
Der 26-jährige Giacomo Gobbato wurde tödlich verletzt, als er in Mestre eine Frau vor einem Überfall schützen wollte.
Der Angreifer, ein Mann moldauischer Herkunft, wurde kurz darauf festgenommen.
Der Vorfall hat eine politische Debatte über die Sicherheit in Mestre ausgelöst, da die Stadt mit zunehmender Kriminalität konfrontiert ist.
«Absurder und schrecklicher Fall»: Der Tod des Italieners Giacomo Gobbato löst in Venedigs Vorstadt Mestre Bestürzung und Angst aus. Der 26-Jährige wurde in der Nacht auf Samstag lebensbedrohlich mit einem Messer verletzt, als er versuchte, eine Frau vor einem Überfall am Corso del Popolo zu schützen. Der Angreifer verletzte das Opfer an der Brust, Giacomo verstarb wenig später im Spital.
Zusammen mit seinem Kollegen Sebastiano war Giacomo am Freitagabend gegen 23 Uhr unterwegs, als die beiden Männer eine Frau schreien hörten. Sie zögerten nicht lange und eilten der gerade ausgeraubten Frau zur Hilfe. Sie verfolgten den Angreifer, ein Mann Mitte 30 moldauischer Herkunft, der dann ein Messer zückte und sich auf Giacomo stürzte.
«Giacomo starb, weil er ein grosszügiger Mensch war, der jeden Tag gegen Ungerechtigkeit kämpfte.»
Der Täter versetzte dem 26-Jährigen einen wuchtigen Stich auf die Brust. Sebastiano verletzte der Mann am Bein, bevor er flüchtete. Wenig später konnte die Polizei den Angreifer festnehmen, als er unweit des Tatorts auch eine zweite Frau auszurauben versuchte.
Politik will «soziale Not» angehen
Für Samstagnachmittag hat das Sozialzentrum Rivolta eine Demonstration angekündigt, Giacomo hatte dort als Freiwilliger gearbeitet. «Giacomo starb, weil er nicht wegschaute, er tat nicht so, als wäre alles in Ordnung, weil er ein grosszügiger Mensch war, der jeden Tag gegen Ungerechtigkeit kämpfte, für eine gerechtere Welt ohne Diskriminierung», schreiben die Freunde des Opfers auf Facebook.

Der tragische Fall geschah in Venedigs Vorstadt Mestre.
Google MapsAuch die Frage der Sicherheit rückt nun in den Mittelpunkt der politischen Debatte in der Region. «Wir können nicht so tun, als wäre nichts passiert, denn diese Episode ist nur eine weitere in einer langen Reihe, die schon seit Jahren andauert», sagt Monica Sambo, Gemeindesekretärin der Demokratischen Partei. Die Stadt Mestre habe «ihre Seele in den Strassen und Gebäuden verloren». Sicherheit sei ein Gemeingut, «das wir heute noch stärker einfordern», meinte Sambo.
«Die Situation ist ausser Kontrolle geraten», gibt der Sekretär der Region Uil Veneto, Roberto Toigo, im Gespäch mit «Venezia Today» zu. Die Arbeit der Polizei sei lobenswert, aber sie reiche nicht mehr aus. Vielmehr handele es sich um eine soziale Not, «die Mestre wie viele andere Städte in Italien betrifft», sagt Toigo. Ähnlich sieht es Daniele Giordano, Sekretär der CGIL Venezia: «Was passiert ist, erfordert, dass alle gesellschaftlichen Kräfte vor Ort sind, um alle möglichen Initiativen zu ergreifen, um die Stadt vor der Vernachlässigung, in der sie sich befindet, und vor dem Ernst zu retten.»
Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?
Hier findest du Hilfe:
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen
Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29
Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch
Lifewith.ch, für betroffene Geschwister
Verein Familientrauerbegleitung.ch
Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen
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