
Mit sogenannten Biostimulatoren lassen sich Knitterfältchen im Knie bekämpfen, wenn du dich an ihnen störst.
Getty ImagesSchönheitseingriffKnie aufspritzen? Passiert häufiger, als du denkst
Eine Spritze ins Knie kommt schon mal vor – etwa bei Arthrose oder Schwellungen. Aber als Anti-Aging-Massnahme? Tatsächlich ist das eine etablierte Praktik. Eine Expertin klärt über den verrückten Beauty-Eingriff auf.
Botox gegen Falten, Hyaluron für mehr Volumen in Wangen, Lippen und Co.: Von Schönheitseingriffen kann man halten, was man will, doch dass sie längst im Mainstream angekommen sind, lässt sich nicht abstreiten. Das gilt zumindest, wenn es um das Gesicht geht.
Injektionen in andere Körperteile sorgen hingegen häufig für hochgezogene Augenbrauen. Etwa, wenn selbst die Knie vor den Anzeichen der Hautalterung bewahrt werden sollen. Dabei ist diese Behandlung längst nicht so selten, wie du vielleicht denkst. Dr. med. Mandana Péclard verrät, was dahintersteckt.
Über die Expertin

Dr. med. Mandana Péclard ist Fachärztin FMH für allgemeine und innere Medizin mit Tätigkeitsschwerpunkt Dermatologie und ästhetische Medizin an der Zürcher Praxis am Paradeplatz.
Dr. Péclard – muss man sich jetzt wirklich auch noch die Knie aufspritzen lassen?
Natürlich muss das niemand. Zu mir kommen aber regelmässig Patientinnen und Patienten, dich sich daran stören, wenn die Haut im Alter zu hängen beginnt und über den Knien Fältchen wirft.
Das ist tatsächlich ein Thema?
Ja, besonders vor dem Sommer melden sich deswegen sehr viele bei mir. Das sind vor allem Frauen ab 40, die nicht auf Shorts oder kurze Röcke verzichten wollen, sich aktuell aber nicht mehr wohlfühlen. Im Alter lässt das Bindegewebe nach, rund um das Knie entstehen Knitterfältchen. An den Ellenbogen gibt es das gleiche Problem – da man sie im Spiegel aber nicht sieht, werden Behandlungen hier viel weniger nachgefragt.
Wie stehst du zu Schönheitsbehandlungen an ungewöhnlichen Körperstellen?
Was passiert bei der Behandlung?
In diesem Bereich arbeitet man nicht mit Botox oder Hyaluron, sondern mit sogenannten biostimulativen Produkten, die in die Haut oberhalb der Kniescheibe injiziert werden. Vorher gibt es eine leichte Lokalanästhesie, um die Kanüle leichter einzuführen. Dadurch spürt man während der Behandlung nicht viel. Anders als Hyaluron sind Biostimulatoren nicht einfach pure Füllstoffe, sondern regen die körpereigene Kollagen- und Elastinproduktion an. Daher dauert es eine Weile, bevor man den vollen Effekt sehen kann.
Das heisst?
Bis zu drei Monaten. Deswegen kontrolliert man zu diesem Zeitpunkt die Ergebnisse der ersten Behandlung. Allenfalls braucht es dann noch ein Touch-up. Der Effekt hält dann gut ein Jahr an, bevor man nachspritzen muss, das ist viel länger als bei Fillern im Gesicht.
Ist die Methode denn neu?
Die Biostimulatoren? Nein. Die Produkte sind etwa im Jahr 2000 auf den Markt gekommen und werden mittlerweile am ganzen Körper und auch im Gesicht eingesetzt.
Wie sieht es mit Risiken und Nebenwirkungen aus?
Es kann nach der Behandlung zu Blutergüssen und leichten Schwellungen kommen. Ansonsten halten sich die Risiken in Grenzen, insofern man die Behandlung bei einem ausgebildeten Arzt durchführen lässt. In der Schweiz wäre alles andere auch illegal.
Was kostet so eine «Knie-Verschönerung»?
Das hängt davon ab, wie weit das Problem bereits fortgeschritten ist: Bei leichten Fältchen braucht man weniger Produkt, hängt die Haut schon stärker, wird mehr gespritzt. Für eine milde Form auf beiden Seiten muss man mit 1500 Franken Behandlungskosten rechnen.
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