Strafgericht BasellandNur dank einer Ladehemmung gab es keine Toten
Vor zwei Jahren gab ein 50-Jähriger am Pratteler Bahnhof zwei Schüsse ab und bedrohte mehrere Personen. Nun muss er sich vor dem Strafgericht Basel-Landschaft verantworten.
Beim Bahnhof Pratteln nahm die Polizei am 28. Juni 2022 einen Mann fest, der zuvor zwei Schüsse abgegeben und mehrere Personen mit einer Pistole bedroht hatte.
Video: 20min/News-ScoutDarum gehts
Am 28. Juni 2022 bedrohte ein damals 48-Jähriger mehrere Personen, darunter zwei Polizisten, mit einer Waffe und gab zwei Schüsse ab.
Wie durch ein Wunder wurde bei der Handlung niemand verletzt.
Der Beschuldigte wurde angeklagt und muss sich am 25. September 2024 vor Gericht verantworten.
Am 28. Juni 2022 fielen am Bahnhof Pratteln mehrere Schüsse. Ein damals 48-jähriger Mann fuchtelte mit seiner Glock Pistole herum, bedrohte mehrere Personen und gab zwei Schüsse ab. Nur durch Zufall wurde niemand getroffen.
Der Schütze wurde unter vorgehaltener Waffe von der Polizei festgenommen, ein News-Scout filmte die Szene. Jetzt wurde der inzwischen 50-Jährige wegen mehrfacher versuchter vorsätzlicher Tötung, mehrfacher Widerhandlung gegen das Waffengesetz und weiterer Delikte angeklagt. Am Mittwoch muss er sich vor dem Strafgericht Baselland in Muttenz verantworten. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Der Beschuldigte (50) muss am Mittwoch für seine Taten vor Gericht.
Baselland.chAnklageschrift bringt neue Details ans Licht
Der unter Alkoholeinfluss stehende Beschuldigte wurde am Tatabend von einem Kollegen in sein Pratteler Zuhause gefahren. Kaum war er allein, verliess er mit der auf seinen Namen registrierten Pistole seine Wohnung und feuerte einen Schuss in den Teerboden ab. Der Mann war nicht im Besitz einer entsprechenden Waffentragbewilligung, wie aus der Anklageschrift der Baselbieter Staatsanwaltschaft hervorgeht.
Im Anschluss ging er in Richtung Bahnhof und führte die geladene, mit elf Patronen im Magazin bestückte Pistole mit sich. Auf Höhe des Aquila Towers feuerte er unvermittelt «skrupellos und ohne erkennbaren Grund» einen Schuss quer über die Bahngleise ab. Auf dem Perron standen zahlreiche Personen. Passanten versteckten sich daraufhin hinter parkierten Fahrzeugen.

Am Bahnhof in Pratteln bedrohte der Beschuldigte mehrere Personen mit einer geladenen Pistole.
picswiss.chZufuhrstörung rettete Leben
Über die Unterführung begab sich der Schütze dann auf die gegenüberliegende Seite des Bahnhofs, wo er sich mehreren Jugendlichen näherte und dabei vor sich hin murmelte. Daraufhin schaute der Beschuldigte einem Teenager aus der Gruppe tief in die Augen und sagte ihm, dieser werde in zehn Jahren «mega schöne Haare» haben und beschimpfte ihn als Terrorist. Dann habe der Beschuldigte den Lauf der Waffe an dessen Oberkörper gehalten und zwei bis drei mal abgedrückt. Aufgrund einer Zufuhrstörung der Waffe löste sich aber kein Schuss.
Dann zielte der Beschuldigte aus einer Distanz von weniger als vier Metern auf die Köpfe einer Frau und eines anderen Mannes aus der Gruppe sowie zwei bis drei mal gegen seinen eigenen Kopf. Er betätigte mehrfach den Abzug, doch auch hier blieben die Kugeln in der Pistole stecken. Er habe die Waffe geschüttelt und geschrien: «Warum geht diese Schei**e nicht?!»
Polizisten beschimpft und bedroht
Dann trafen bereits zwei uniformierte, mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizeibeamte beim Bahnhof ein und näherten sich dem 48-Jährigen. Dieser zielte aus über zehn Metern auf die Polizisten, welche daraufhin in Deckung gingen. Nach mehrfacher Aufforderung, die Waffe auf den Boden zu legen, konnte der Beschuldigte schliesslich festgenommen werden.
Anlässlich der Festnahme verhielt sich der Mann aggressiv, beschimpfte die Polizisten gemäss Anklage als H***nsöhne, Ar***löcher und Wi**ser.
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Beratungsstellen für gewaltausübende Personen
Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?
Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.