Schulkampagne gegen Jugendverschuldung
Die Jugendverschuldung hat im Kanton Luzern ein «beängstigendes Ausmass» angenommen. Betreibungsbeamte gehen jetzt mit einer Offensive an Schulen dagegen vor.
«Die Jugendverschuldung steigt explosionsartig, jeder Dritte ist davon betroffen», sagt Armin Budliger, Präsident des Luzerner Verbands der Betreibungsbeamten. Denn oft gehe der Lehrlingslohn allein fürs Handy und den Ausgang drauf.
Was danach mit Geldausleihen bei Kollegen beginne, führe oft in eine Schuldenspirale und ende mit Betreibungen. «Der bewusste Umgang mit Geld wird in den wenigsten Familien thematisiert», klagt Budliger.
Dafür soll jetzt die Schule in die Bresche springen: Betreibungsbeamte lancieren auf Sekundarstufe die Kampagne «Schulden hat jeder. Oder nicht?». Schüler sollen lernen, ein Budget zu erstellen und Sparmöglichkeiten zu erkennen. Zudem will ihnen Mitinitiant Linus Suter die Folgen von Betreibungen aufzeigen: «Diese lösen oft Alkoholprobleme, Depressionen und Schlaflosigkeit aus.»
Auf Wunsch können die Lehrpersonen Betreibungsbeamte oder Banker für den Unterricht beiziehen. Die UBS unterstützt die Kampagne mit ihrem Lehrmittel «Schoolbox».
Bei der Abschlussklasse im Littauer Schulhaus Matt kommt die Kampagne gut an. Der 16-jährige Nils: «Das bringt mir was fürs Leben.»
Jonas Wydler