Columbus, USA - Schwarze Jugendliche Makhia Bryant (15) durch Polizeischüsse getötet

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Columbus, USASchwarze Jugendliche Makhia Bryant (15) durch Polizeischüsse getötet

In den USA starb eine schwarze Jugendliche durch Schüsse eines Polizisten. Die 15-jährige Makhia Bryant soll versucht haben, andere Personen mit einem Messer zu attackieren.

Nach dem Tod von Makhia Bryant versammeln sich Protestierende in Columbus, USA.
Eine Frau, die angab, eine Tante des Opfers zu sein, berichtete dem «Columbus Dispatch», ihre Nichte habe in einer Pflegeeinrichtung gelebt und sei dort in eine Auseinandersetzung mit jemandem geraten. Sie habe ein Messer gehabt, dieses aber fallengelassen, bevor sie von mehreren Schüssen der Polizei getroffen worden sei, berichtete Hazel Bryant weiter.
Als die Ermittler am Ort eintrafen, standen mehrere Menschen zwischen zwei Autos in einer Einfahrt, wie auf Aufnahmen einer Körperkamera zu sehen war, die die Polizei am Dienstagabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz veröffentlichte.
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Nach dem Tod von Makhia Bryant versammeln sich Protestierende in Columbus, USA.

REUTERS

Darum gehts

  • Wenige Momente vor der Verkündung des Schuldspruchs gegen Derek Chauvin starb in den USA ein schwarzes Mädchen.

  • Videoaufnahmen sollen zeigen, wie ein Beamter am Ort einer Auseinandersetzung eintrifft.

  • Makhia Bryant soll mit einem Messer bewaffnet gewesen sein.

In den USA ist ein 15 Jahre altes schwarzes Mädchen durch Polizeischüsse getötet worden. Die Schüsse fielen nur wenige Augenblicke vor der Verkündung des Schuldspruches gegen den weissen Ex-Polizisten Derek Chauvin im Fall des getöteten Afroamerikaners George Floyd.

Bei dem jüngsten Zwischenfall war bei der Polizei in Columbus im US-Bundesstaat Ohio ein Notruf wegen einer Bedrohung mit einem Messer eingegangen. Als die Ermittler am Ort eintrafen, standen mehrere Menschen zwischen zwei Autos in einer Einfahrt, wie auf Aufnahmen einer Körperkamera zu sehen war, die die Polizei am Dienstagabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz veröffentlichte.

Es handle sich dabei um die Körperkamera des ersten Polizisten, der am Ort eintraf und letztlich die Schüsse abfeuerte, sagte der Interims-Polizeichef der Stadt Columbus, Michael Woods. Das Video zeige ein junges Mädchen mit einem Messer, das versuche, zwei andere Menschen anzugreifen, bevor es von der Polizei erschossen werde. Die Ermittlungen stünden noch am Anfang.

Ungewöhnliche Veröffentlichung

«Wir wissen, basierend auf diesen Aufnahmen, dass der Polizist Massnahmen ergriffen hat, um ein anderes junges Mädchen in unserer Gemeinde zu schützen», sagte der Bürgermeister der Stadt, Andrew Ginther. «Aber eine Familie trauert heute Abend, und dieses junge 15-jährige Mädchen wird nie wieder nach Hause kommen.» Zuvor hatte Ginther die Anwohner der Stadt per Twitter aufgefordert, Ruhe zu bewahren.

Es sei ungewöhnlich, dass die Polizei so kurz nach dem Vorfall die Aufnahmen der Körperkamera veröffentliche, schrieb die Zeitung «Columbus Dispatch». Bürgermeister Ginther hatte bei der Pressekonferenz gesagt, es sei wichtig, das Material «unvollständig, wie es zu diesem Zeitpunkt ist», öffentlich zu zeigen.

Eine Frau, die angab, eine Tante des Opfers zu sein, berichtete dem «Columbus Dispatch», ihre Nichte habe in einer Pflegeeinrichtung gelebt und sei dort in eine Auseinandersetzung mit jemandem geraten. Sie habe ein Messer gehabt, dieses aber fallengelassen, bevor sie von mehreren Schüssen der Polizei getroffen worden sei, berichtete Hazel Bryant weiter.

Die Zeitung berichtete über kleinere Proteste in der Stadt mit Schildern, auf denen unter anderem «Black Lives Matter» zu lesen war.

Der Anwalt von Floyds Familie, Ben Crump, reagierte auf Twitter mit den Worten: «Während wir heute gemeinsam aufatmen, spürt eine Gemeinde in Columbus den Stachel weiterer Polizeischüsse der @ColumbusPolice, die ein unbewaffnetes, 15 Jahre altes schwarzes Mädchen töteten.» In einigen Medienberichten hiess es, das Opfer sei 16 Jahre alt gewesen.

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Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

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(DPA/ore)

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