SchweizHaben Frauen zu hohe Ansprüche? 2 von 3 jungen Männern sind single
Unter den 18- bis 23-jährigen Männern in der Schweiz gibt es wenige, die in einer Beziehung leben. Unter anderem liegt das am weltweiten Phänomen «Male loneliness epidemic».
Darum gehts
Männer zwischen 18 und 23 Jahren fühlen sich laut einer US-Studie zunehmend einsam.
In der Schweiz zeigt sich das in den Zahlen der Singles: Zwei von drei Männern leben nicht in einer Beziehung.
Gründe dafür sind unter anderem eine Ungleichheit in der Geschlechterverteilung oder pessimistische Zukunftsaussichten.
Viele junge Männer fühlen sich laut der US-Studie «State of American Men 2023» sozial isoliert, pessimistisch in Bezug auf die Zukunft und ziehen sich in die Online-Welt zurück. In der Altersgruppe von 18 bis 23 Jahren gibt es viele junge Männer, welche wenig Freundschaften haben.
Die «Male loneliness epidemic» (Einsamkeitsepidemie der Männer) zeigt sich auch in Beziehungen hierzulande. Zwei Drittel der 18- bis 25-jährigen Männer sind laut der Studie «Leben in der Schweiz» des Schweizer Kompetenzzentrums Sozialwissenschaften single. Zwischen 26 und 44 Jahren ist es jeder fünfte Mann. In einem Artikel der Tamedia-Zeitungen werden für diese Entwicklung mehrere Gründe aufgeführt.
An die jungen Männer: Bist du single und unglücklich, fühlst dich einsam oder single und bist glücklich damit? Was sind deine Erfahrungen mit Beziehungen/Dating? Erzähle uns hier von deinen Erfahrungen.
Ungleichheit in der Geschlechterverteilung
Laut einer Erhebung des Bundesamts für Statistik gibt es, Stand Ende 2023, eine leichte Überzahl an jungen Männern. «Das ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass mehr Buben geboren werden (106 Buben auf 100 Mädchen)», heisst es in den Ausführungen.
Buben und Männer verzeichnen jedoch in allen Altersklassen eine höhere Sterblichkeit. Bei den 20- bis 64-Jährigen wird diese höhere Sterblichkeit durch die Migration kompensiert, da mehr Männer einwandern als Frauen. Da die Frauen eine höhere Lebenserwartung haben, sind sie in den Altersklassen ab 60 Jahren deutlich in der Überzahl.
Fühlst du dich einsam?
Auswahlverfahren der Frauen
Die Tamedia-Zeitungen zitieren eine Tinder-Studie, welcher zufolge 78 Prozent der Nutzerinnen der Datingapp ausschliesslich Matches an die attraktivsten 20 Prozent der Nutzer schicken. Diese haben die Merkmale gross, sportlich, reich. In Foren klagen viele über «unerfüllbare Erwartungen» der Frauen.
«Junge Frauen sind im Schnitt besser gebildet als Männer und bekunden wenig Interesse an schlechter ausgebildeten Partnern», heisst es im Artikel weiter. Vor allem junge Männer ohne höhere Bildung seien deshalb besonders von der Einsamkeitsepidemie betroffen.
An die Frauen: Stimmst du den Aussagen zu? Was siehst du anders? Erzähle uns hier von deinen Erfahrungen!
Zukunftsaussichten
Millennials und Gen Z sehen sich damit konfrontiert, dass vieles immer teurer wird. So schrumpft der Wohlstandszuwachs im Vergleich zu früheren Generationen – und wird zu einem Punkt, welcher dazu führt, dass die Bereitschaft zu einer langfristigen Beziehung oder die Gründung einer Familie sinkt.
Die deutsche Forscherin Susanne Kaiser warnt in einem Buch: Die Entwicklungen führten ihrer Meinung nach dazu, dass manche den Trost in Frauenhass suchten. Die Biologin Meike Stoverock sieht im Internetsex eine Chance für die Einsamen. Es sei «unvermeidlich, dass viele Männer aufgrund des weiblichen Empowerments alleine bleiben». In Zukunft werde wohl auch die Industrie der Sexpuppen und Sexroboter boomen. «Mit künstlicher Intelligenz und Druck- und Sprachsensoren wird in Zukunft Erstaunliches möglich sein, um einsamen Männern zumindest die Illusion einer Partnerschaft zu geben.»
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