Schweiz hat die Flut gut bewältigt

Aktualisiert

Nach WasserschlachtSchweiz hat die Flut gut bewältigt

Die Wetter-Situation beruhigt sich langsam, aber sicher. Unterdessen ist die Autobahn A4 zwischen Goldau und Brunnen wieder offen. Doch die Gotthard-Bahnlinie ist wegen eines Steinschlags teils unbefahrbar.

von
kub

Dank trockenem Wetter hat sich die Hochwassersituation in der ganzen Schweiz am Montag entspannt.

Bei den meisten Bächen und Flüssen sank der Pegelstand. In der Ost- und Zentralschweiz kam es jedoch weiterhin zu Verkehrsbehinderungen.

Nach einem Steinschlag bleibt die Gotthard-Bahnlinie zwischen Immensee SZ und Arth-Goldau SZ voraussichtlich bis Donnerstag gesperrt. Wegen des durchnässten Bodens war am Sonntagabend eine Schutzmauer aus Stein ins Rutschen geraten.

Über Zug umgeleitet

Rund 30 Kubikmeter Gestein hätten die beiden Geleise verschüttet, sagte SBB-Sprecherin Lea Meyer am Montag der Nachrichtenagentur SDA. Die Züge von Luzern nach Arth-Goldau werden über Zug umgeleitet.

Auch auf den Strassen muss im Kanton Schwyz noch mit Behinderungen gerechnet werden. Der Wasserspiegel des Lauerzersees sank zwar in der Nacht auf Montag soweit, dass die Autobahn A4 zwischen Goldau und Brunnen wieder einspurig befahrbar ist. Wegen des hohen Wasserstandes bleiben jedoch die Autobahnausfahrten in Seewen sowie die Kantonsstrasse zwischen Lauerz und Seewen weiterhin gesperrt.

«Mit einem blauen Auge davongekommen»

In der Ostschweiz, die am stärksten von den Folgen des intensiven Regen betroffen war, waren am Montagmorgen ebenfalls noch verschiedene Strassen gesperrt. Zudem ist die Bahnlinie von Rorschach nach Heiden wegen eines Erdrutsches unterbrochen.

In Widnau SG, das nach einem Dammbruch des Rhein-Binnenkanals am Wochenende teilweise überflutet worden war, floss das Wasser inzwischen weitgehend ab. Gegen Mittag standen rund um Widnau nur noch wenige Flächen unter Wasser, wie die Kantonspolizei mitteilte.

Man sei «mit einem blauen Auge davon gekommen», sagte Fredy Koller vom kantonalen Führungsstab der Nachrichtenagentur SDA. Zwar wurde viel Kultur- und Ackerland überschwemmt. Die Bauernhöfe selbst seien aber zum Glück verschont geblieben. Eine Schadenbilanz sei frühestens in einigen Tagen möglich.

Die Kantonspolizei schrieb, die Fluss- und Bachläufe seien wieder erkennbar. Weil die Böden überall wasserdurchtränkt seien, bestehe aber weiterhin die Gefahr von Erdrutschen. Vom 72-jährigen Mann, der in Kaltbrunn SG in den Dorfbach stürzte und vom Wasser mitgerissen wurde, fehlt jede Spur.

Pegel des Bodensees weiter gestiegen

Im Kanton Zürich beruhigte sich die Lage ebenfalls weitgehend: Nur noch beim Rhein stieg der Wasserstand, wie die Hochwasser-Fachstelle am Montag mitteilte. Grund ist der Pegel des Bodensees, der bei Berlingen TG innert 24 Stunden um weitere 30 Zentimeter anstieg. Wie beim Zürich- und Vierwaldstättersee gilt die Gefahrenstufe drei.

Bei Zürich-, Greifen- und Pfäffikersee steigt der Pegelstand seit dem frühen Montagmorgen hingegen nicht mehr weiter an. Die Normalwerte würden sich jedoch erst in einigen Tagen wieder einstellen, heisst es in der Mitteilung. Bis dahin seien punktuell Uferpartien weiterhin überschwemmt.

Auf der Aare bleibt die Kursschifffahrt mindestens bis kommenden Freitag eingestellt, wie die Bielersee Schifffahrt (BSG) am Montag mitteilte. Der hohe Wasserstand der Aare lasse eine Durchfahrt der BSG-Schiffe nicht zu.

Diese Bilder boten sich am vergangenen Wochenende:

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Zum Liveticker im Popup (kub/sda)

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