Lebenserwartung: Schweiz ist Weltmeister in Langlebigkeit – doch es gibt grosse Unterschiede

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LebenserwartungSchweiz ist Weltmeister in Langlebigkeit – doch es gibt grosse Unterschiede

Ein Bub, der 2021 in der Schweiz geboren wurde, dürfte im Schnitt fast 82 Jahre alt werden. Damit steht die Schweiz noch vor Island. Zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen gibt es aber deutliche Unterschiede.

Die Schweiz ist bei der Lebenserwartung von Männern Weltklasse.
Nur in Japan werden die Leute noch älter.
Je nach Bildungsstand gibt es aber deutliche Unterschiede.
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Die Schweiz ist bei der Lebenserwartung von Männern Weltklasse.

imago images / Westend61

Darum gehts

  • Schweizerinnen und Schweizer haben mit die längsten Lebenserwartungen der Welt.

  • Derzeit gibt es fast 2000 Personen in der Schweiz, die über 100-jährig sind.

  • Laut Berechnungen könnte gar jedes zweite nach dem Jahr 2000 geborene Kind ein Alter von über 100 Jahren erreichen.

Die Schweiz ist Weltmeister im Altern, wie neue Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zur Lebenserwartung der Bevölkerung diverser Staaten zeigen. Am ältesten werden Frauen mit einer Lebenserwartung von über 85 Jahren. Nur in Japan (87,3 Jahre), Südkorea (86,6 Jahre) und Spanien (85,7 Jahre) wird der weibliche Teil der Bevölkerung im Durchschnitt noch älter.

Den Titel als Land mit der höchsten Lebenserwartung holt sich die Schweiz aber beim männlichen Geschlecht. «So wird ein Bub, der 2021 in der Schweiz geboren wurde, laut der OECD im Schnitt 81,9 Jahre alt – noch vor Island, Norwegen und Japan», sagt Stéphane Cullati von der Universität Freiburg gegenüber «24heures». Gemäss einigen Hochrechnungen wird bereits jedes zweite Kind, das nach dem Jahr 2000 geboren wurde, über 100 Jahre alt werden. Wenn Leute mit 65 Jahren in Pension gehen, hätten die meisten laut Cullati noch 15 bis 20 Jahre bei guter Gesundheit vor sich.

Denkst du, du wirst über 100 Jahre alt werden?

Doch je nach Bildungsstand gibt es deutliche Unterschiede bei der durchschnittlichen Lebenserwartung, wie Culatti gemeinsam mit dem niederländischen Forscher Adrien Remund von der Universität Gröningen untersucht hat. «Die Differenzen bei der Lebenserwartung von Hochschulabsolventen und denen, die die Grundbildung absolviert haben, sind beträchtlich, vor allem bei Männern», sagt der Forscher gegenüber «swissinfo».

Differenzen werden kleiner

«Im Jahr 1994 betrug der Unterschied zwischen den beiden 7,6 Jahre. Heute leben die Absolventen 8,8 Jahre länger bei guter Gesundheit.» Im Bezug auf die Lebenserwartung sei die Lebenserwartung bei Männern mit fünf Jahren stärker gestiegen als bei Frauen (3,1 Jahre).

Der Unterschied in der Lebenserwartung nach Bildungsniveau habe sich aber deutlich verringert. Anfang der 1990er-Jahre betrug der Abstand des durchschnittlichen Alters zwischen Pflichtschulabsolventen und Hochschulabsolventen rund sechs Jahre bei Männern und vier Jahre bei Frauen. Zwei Jahrzehnte später sind sie laut Culatti auf weniger als fünf bzw. zweieinhalb Jahre geschrumpft.   

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