Schweizer Börse schliesst mit Verlusten
An der Schweizer Börse ist es auch heute zu Kursverlusten gekommen. Grund ist die Sorge, dass die Krise des amerikanischen Immobilienmarkts grösser als bisher angenommen sein könnte.
Die Zahlungsschwierigkeiten der Hauskäufer mit schlechter Bonität zieht neben New Century weitere US-Hypothekenanbieter in Mitleidenschaft. In der Folge würden Sorgen über die Konjunktur aufkommen. Zusätzlich lasteten von der Währungsseite ausgehende Unsicherheiten auf dem Markt.
Fehlendes Vertrauen
«Das alles führt dazu, dass die Leute an der Seitenlinie verharren und abwarten», sagte ein Börsianer. Aber es bestehe kein grosser Abgabedruck. Den Investoren fehlte nach wie vor das Vertrauen, dass die jüngste Korrektur nur vorüber und die Erholung nicht nur technischer Natur war.
Der Blue Chip-Index SMI schloss um 0,79 Prozent tiefer mit 8829,09 Punkten. Gemäss Händlern könnte der SMI im Rahmen der «gesunden Korrektur» noch bis auf 8500 Zähler fallen. Der breite SPI sank um 0,77 Prozent auf 7049,26 Punkte.
Swisscom unter Druck
Erneut unter Druck gerieten die Aktien des Telekomkonzerns Swisscom mit einem Abschlag von 2,1 Prozent auf 438 Franken. Das Jahresergebnis lag zwar im Rahmen der Erwartungen und auch das Vorhaben, die italienische Fastweb zu übernehmen, stösst grundsätzlich auf positives Echo. Allerdings machten sich Sorgen breit, dass neben Swisscom ein anderer Interessent für Fastweb auftreten könnte.
Ciba büssten vier Prozent oder 3,25 Fr. ein. Die Aktien des Spezialchemiekonzerns werden allerdings ex Dividende von drei Fr. gehandelt. Lonza gaben einen Teil der Vortagesgewinne preis.
Credit Suisse schlossen 1,89 Prozent schwächer. UBS verloren ein Prozent. UBS hat nach eigenen Angaben einen Kredit bei New Century ausstehen, der allerdings abgesichert ist. Geholfen haben dürfte dem Sektor das vor US-Börsenstart veröffentlichte und deutlich besser als erwartet ausgefallene Quartalsergebnis der US-Grossbank Goldman Sachs.
SIG sacken ab
Bei den Nebenwerten sackten SIG 3,2 Prozent auf 431,75 Fr. ab. Die norwegische Elopak zieht sich aus dem Übernahmekampf zurück und hat einen Teil ihrer SIG-Aktien verkauft. Damit dürfte der Verpackungskonzern an die neuseeländische Rank Group gehen, die 435 sfr je Aktie bietet.
Dagegen rückten Tecan 6,6 Prozent vor. Der Laborausrüster übertraf die Gewinnerwartungen der Analysten im Jahr 2006. Händler erwähnten auch spekulative Käufe. Auch Schulthess schloss das letzte Jahr besser als erwartet ab. Die Aktie kletterte über vier Prozent nach oben.
Gewinne verbuchten die COS-Aktien mit plus 0,6 Prozent. Händler verwiesen auf die angekündigte Übernahme der Firma Swissbit, obwohl diese mit einer Kapitalerhöhung finanziert werden und davor ein Kapitalschnitt zur Bilanzsanierung erfolgen soll.
Vögele zogen bei guten Umsätzen um 3,7 Prozent auf 126 Fr. an. Ein Händler sagte, eine grössere Auslandsbank kaufe in einem eher illiquiden Markt. (sda)