Schweizer drücken (fast) keine Sorgen

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SorgenbarometerSchweizer drücken (fast) keine Sorgen

Die Schweizer sind so glücklich wie schon lange nicht mehr. Noch vor einem Jahr belastete die Euro-Krise die Stimmung. Jetzt sank das Sorgenbarometer um neun Prozent.

Hans Peter Arnold
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Hans Peter Arnold
Die Schweizer freuen sich auf einen sorgenfreien Sommer.

Die Schweizer freuen sich auf einen sorgenfreien Sommer.

Wir haben es gut: So sorglos wie in den ersten drei Monaten dieses Jahres waren die Schweizer seit sieben Jahren nicht mehr. Und innert Jahresfrist sank unser Sorgenbarometer um neun Prozent. Vor einem Jahr hatten wir uns noch vor einem Börsencrash im Nachgang der Tsunami-Katastrophe in Japan gefürchtet. Danach hielt uns die Euro-Krise fest im Griff.

Deshalb stieg im vergangenen August das Fieberthermometer, das auf Google-Suchanfragen basiert, auf ein Mehrjahreshoch. Kurzfristig verdüsterte sich der Ausblick auch auf dem Arbeitsmarkt. Ende Jahr hellten sich jedoch Konjunkturhimmel und Konsumstimmung wieder auf. Und jetzt warten die Schweizer auf einen sorgenfreien Sommer.

Auch andere Indikatoren zeigen Erholung

Nicht nur die aktuelle Entwicklung des Sorgenbarometers stimmt zuversichtlich: Seit 2006 haben die Sorgen der Schweizer um 14 Prozent abgenommen. Global stieg das Sorgenbarometer aber in derselben Zeitspanne um 5 Prozent. Andere Stimmungsindikatoren präsentieren sich ebenfalls rosig für die Schweiz: Die Januar-Umfrage zur Konsumentenstimmung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) zeigte gegenüber Oktober 2011 eine Erholung an. Es ist zu erwarten, dass die April-Umfrage eine weitere erheblich verbesserte Stimmung zeigt.

Auch der Konsum hat positiv überrascht

Die Konsumlaune hält an. Deshalb rechnet die Konjunkturforschungsstelle Kof in diesem Jahr mit einem Wachstum der privaten Konsumausgaben um 1,7 Prozent. Kof-Leiter Jan Egbert Sturm kommentiert: «Der Konsum hat zu Jahresbeginn positiv überrascht.» Im Dezember war die Kof von einem Wachstum des Privatkonsums von bloss 1,1 Prozent ausgegangen.

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Das Sorgen-Barometer

Das Sorgenbaro­meter von 4TREND & 20 Minuten misst sämtliche Google-Suchanfragen der Internetnutzer nach Schlüsselwörtern wie Rezession, Arbeitslosigkeit, Inflation, Deflation und

diverse Börsenindizes. Gemessen wird auch das Interesse der Internetnutzer nach Themen der Sicherheit bzw. Gefahren: Kriminalität,

Gewalt und Altersvorsorge. Gegen 200 Begriffe werden analysiert. Das Suchverhalten zeigt, was die Menschen beschäftigt. Die gesuchten Begriffe werden in ein Verhältnis zu allen übrigen ­Anfragen gesetzt. Somit führen veränderte Nutzungsintensitäten zu keinen Verzerrungen. Die Erhebung basiert auf dem Analyseinstrument Google Trend.

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