Sprachreisen«Schweizer erhöhen das Lerntempo»
Weil Englischkenntnisse für viele Arbeitsstellen nicht mehr nur «nice to have», sondern Voraussetzung sind, werden Sprachaufenthalte immer wichtiger. Wie findet man die passende Schule?
20-Minuten-Leser Lars B. hatte ursprünglich einen sechswöchigen Sprachaufenthalt in England geplant. Nach zwei Wochen war er bereits wieder zurück. «An der Schule gab es nur drei Sprachlevels – und keines passte», erklärt er. Lars hatte die Reise selbstständig übers Internet gebucht. «Am besten geht man in ein auf Sprachreisen spezialisiertes Reisebüro», rät Mark Winkler vom Verband der Sprachreisenanbieter Salta. Dort würden Bedürfnisse wie Lernziele, Unterkunft, Klassengrösse und Aufenthaltsdauer analysiert. Wer zum Beispiel die Sprache schon beherrscht und sich kurzfristig auf in Englisch gehaltene Konferenzen vorbereiten will, für den ist laut Winkler bereits ein Aufenthalt von einer bis zwei Wochen sinnvoll. «In dieser Zeit ist man ständig mit der Fremdsprache konfrontiert, das gibt Sicherheit.»
Nützlich sind Kurzaufenthalte während der Ferien auch für Schüler: «Oft ist das ungeliebte Französisch nach zwei Wochen Westschweiz plötzlich nicht mehr so schlimm», sagt Winkler. Um möglichst viel vom Sprachaufenthalt zu profitieren, wünschen sich viele keine weiteren Deutschsprachigen in der Klasse. Für Winkler ein Irrtum, in der Schule werde sowieso nur die Fremdsprache gesprochen. «Einige fleissige Schweizer in der Klasse erhöhen sogar das Lerntempo.»
Für die Freizeit rät der Experte: «Am besten mit Leuten aus anderen Kulturen verbringen», das fördere auch die interkulturelle Kompetenz.
Wo gehts hin?
Absolute Nummer eins bei Sprachreisen sind die englischsprachigen Destinationen. Ihr Marktanteil liegt bei 64%. Rang zwei geht an französische Destinationen (15%) gefolgt von spanischen (12%). Beliebteste Region ist Grossbritannien mit einem Marktanteil von 24%. Grund dafür sind die gute Qualität der Sprachschulen und der Wechselkurs. Bei den Übersee-Destinationen liegen die USA an erster Stelle. Besonders im Trend ist San Diego.