Flug verpasstSchweizer im Rollstuhl strandet am Flughafen
Roland Mathys sitzt im Rollstuhl und will von Bangkok nach Zürich fliegen. Doch bei der Swiss sorgt eine Panne dafür, dass er in Thailand zurückbleibt.

Roland Mathys strandet wegen einem Fehler der Swiss am Flughafen von Bangkok.
Roland Mathys fliegt mit seiner Frau am 29. Oktober 2014 nach Bangkok, Thailand, in die Ferien. Mathys ist querschnittgelähmt, sitzt im Rollstuhl. Da er Schulterprobleme hat, benutzt er für die Fortbewegung ein elektronisches Zuggerät. Dessen Batterie muss er vor jedem Flug anmelden.
Mathys tut dies vorschriftsgemäss, fragt vor dem Flug noch per Telefon nach, ob es wirklich kein Problem gebe. Es gibt keins: Mathys nimmt das Zuggerät inklusive Batterie mit. Er und seine Frau fliegen ungehindert in die Wärme, geniessen den Winter in der Sonne Thailands.
Am Dienstag will das Paar von Bangkok zurückfliegen – kommt aber nur bis zum Check-in-Schalter. Dort weist man Mathys ab: Die Batterie dürfe er nicht mitnehmen. Das Paar versucht verzweifelt zu argumentieren, dass der Hinflug kein Problem gewesen sei. Mathys bietet gar an, die Batterie zu entsorgen, um mitzufliegen. Doch die Diskussionen ziehen sich in die Länge. «Das habe ich noch nie erlebt», sagt Mathys konsterniert. «Ich bin ziemlich enttäuscht. Man hat uns einfach in die Ecke gestellt.»
Informations-Stau bei der Swiss
Das Flugzeug hebt schliesslich ohne ihn ab. Seine Frau kümmert sich in Bangkok unterdessen um eine Umbuchung, kann zwei Plätze für die Maschine nach Zürich am nächsten Tag ergattern. «Ich musste mir noch Medikamente besorgen, die ich jeden Tag einnehme. Ich wusste ja nicht, ob das alles klappen würde.»
Bei der Swiss gibt man sich reumütig. Sprecher Mehdi Guenin: «Herr Mathys hat alles richtig gemacht, der Fehler liegt klar bei uns.» Da die Voranmeldung der Batterie nicht bis zum Check-in nach Bangkok gelangt sei, habe man ihn dort nicht fliegen lassen.
Mehdi Guenin: «Wir entschuldigen uns bei ihm und schauen, dass wir unsere internen Prozesse verbessern.» Die Umbuchung des Fluges kostet Mathys nun nichts, und auch das Hotel wird von der Swiss übernommen. Und: Die Batterie darf Mathys auch mit nach Hause nehmen – aber nur eingecheckt als Frachtgepäck.