Keine LiefertermineSchweizer Onlineshops wegen Pandemie überlastet
Kein Abhol- oder Liefertermin: Bei Ikea Schweiz wurden Online-Shopper angehalten, es in ein paar Tagen wieder zu probieren. Auch bei anderen Shops müssen sich Konsumenten derzeit teils gedulden.
Darum gehts
Online-Shopping bringt die Händler an den Anschlag.
Bei Ikea Schweiz konnten kürzlich keine Liefertermine mehr gewählt werden.
Shopper müssen sich auch anderswo teils gedulden.
Die Pandemie treibt die Schweizer Konsumenten von den Geschäften in die Onlineshops. Die zweite Welle führt allerdings auch bei Schweizer Anbietern zu Lieferengpässen. Im Extremfall ist der gesamte Onlineshop überlastet: Im Webshop von Ikea gab es am vergangenen Wochenende weder Liefertermine noch Abholmöglichkeiten, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Kunden sollen es in ein paar Tagen wieder versuchen, hiess es stattdessen.
Die Zahl der Onlinebestellungen steige rasant – man habe die Ware weder in den Einrichtungshäusern noch im Zentrallager, erklärt Ikea Schweiz. Der Homeoffice-Boom hat bei Möbelhäusern besonders für leere Regale gesorgt. Ikea will nun seine Transportkapazitäten um 30 Prozent erhöhen, um solche Lieferprobleme künftig zu vermeiden.
Detailhändler bauen aus
Auch beim Migros-Onlineshop müssen sich Kunden derzeit teils etwas gedulden, sagt ein Sprecher. In den vergangenen zwei bis drei Wochen seien die Bestellungen überproportional gestiegen. Man führe aber laufend neue Lieferfenster hinzu, und es gebe derzeit meistens Slots für den jeweils nächsten Tag.
Coop spürt ebenfalls eine Zunahme bei der Nachfrage auf Coop.ch. Liefertermine seien aber trotz des Ansturms verfügbar, versichert ein Sprecher.
Die Schweizer Detailhändler betonen, dass es keinen Grund zum Hamstern gebe. Coop etwa gibt an, sich mit genügend Vorräten speziell für die steigende Nachfrage in der zweiten Welle gerüstet zu haben. Sowohl Coop als auch Migros hätten neue Stellen geschaffen, um die Kapazitäten zu erhöhen.
Päckliflut
Post am Anschlag
Nicht nur die Kapazitäten der Onlineshops werden knapp: Auch die Post muss sich auf herausfordernde Wochen gefasst machen. Wegen des während der Corona-Pandemie stark angestiegenen Onlinehandels wird dieses Jahr mit einem Allzeitrekord bei den Paketen gerechnet. Auf die Festtage hin wird das besonders spürbar sein. Die Gewerkschaft Syndicom ruft zum Schutz der Angestellten auf. Es drohe der Kollaps: Black Friday, Cyber-Monday und die Festtage stünden vor der Tür – sonst schon eine Herausforderung. Die Post rechnet mit 1,2 Millionen Paketen pro Tag zu Spitzenzeiten. Um das Volumen zu bewältigen, sind zusätzliche Pöstler-Touren geplant, und es wurden 800 neue Mitarbeiter temporär eingestellt.