Wegen Erpressungen – Schweizer Politiker bekämpfen Bitcoin

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Wegen ErpressungenSchweizer Politiker bekämpfen Bitcoin

Weil Kriminelle Kryptowährungen immer wieder für ihre Machenschaften missbrauchen, sollen diese besser reguliert werden. Das Problem ist der anonyme Handel.

«Wichtig ist, dass die Kryptowährungen in der Schweiz nicht mehr anonym gehandelt werden dürfen»: Die Kryptowährung wird oft für Erpressungen missbraucht.
Schweizer Politikerinnen und Politiker haben den Kryptowährungen deshalb den Kampf angesagt.
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«Wichtig ist, dass die Kryptowährungen in der Schweiz nicht mehr anonym gehandelt werden dürfen»: Die Kryptowährung wird oft für Erpressungen missbraucht.

AFP

Darum gehts

  • Weil Kriminelle oft mit Lösegeld in Kryptowährungen erpressen, wollen Schweizer Politikerinnen und Politiker die Anonymität der Währung aufheben.

  • Eine entsprechende Motion wurde von SP-Fraktionsschef Roger Nordmann bereits eingereicht.

  • Sie wird im Parlament breit gestützt.

Vorfälle mit Online-Erpressungen sind im letzten Jahr um rund 30 Prozent angestiegen, schreibt der «Tagesanzeiger». Wenn die Opfer das Lösegeld in Kryptowährungen nicht bezahlten, wurden Daten geleakt oder gesperrt, so wie zuletzt bei Comparis. Die Lösegeldforderung in Kryptowährung erlaubt es den Erpresserinnen und Erpressern, anonym zu bleiben.

Die Politik will dem ein Ende setzen – allen voran Roger Nordmann, Nationalrat und Fraktionschef der SP. Er will die Verwendung mit Kryptowährungen verbieten, wenn die Identifizierung des Besitzers oder der Besitzerin nicht gewährleistet wird. Dazu hat er eine Motion eingereicht, diese wird von Politikerinnen und Politikern aller Parteien unterstützt.

Wichtig für die Schweiz, es fehlt aber an Regulierungen

Darunter auch SVP-Nationalrat und IT-Unternehmer Franz Grüter. Er sagt gegenüber dem «Tagesanzeiger», dass Kryptowährungen für die Schweiz zwar wichtig seien, sie aber immer mehr von Kriminellen für Erpressungen und Geldwäscherei missbraucht werden: «Wichtig ist, dass die Kryptowährungen in der Schweiz nicht mehr anonym gehandelt werden dürfen».

Der Handel mit Kryptowährungen ist insofern problematisch, dass er zwar durch die Blockchain-Technologie zurückverfolgbar wäre, dies aber nicht geht, weil der richtige Name nicht identifizierbar ist. Die Besitzer und Besitzerinnen können bei vielen dieser Währungen statt ihres richtigen Namens ein Pseudonym oder einen Identifikationscode angeben und unter diesem die virtuelle Währung kaufen und verkaufen.

Ohne Kryptowährungen weniger Angriffe?

Beim Finanzdepartement (EFD) von Bundesrat Ueli Maurer ist man anderer Meinung: EFD-Kommunikationschef Peter Minder erwähnt gegenüber dem «Tagesanzeiger», dass man nicht davon ausgehe, dass es «ohne Kryptowährungen viel weniger Angriffe» gäbe.

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