Schweizer UhrenrieseGewinn bricht ein, Aktie stürzt ab: Was ist los bei Swatch?
Swatch-Chef Nick Hayek verärgert die Börse und geht seinen eigenen Weg. Er will sein Personal nicht auf die Strasse stellen.
Swatch-Gewinn: Darum gehts
Der Gewinn von Swatch ist um 75 Prozent gefallen, die Dividende kleiner.
Die Aktie fiel darauf ebenfalls stark.
Nick Hayek, der CEO, setzt auf Mitarbeiterbindung statt Kostensenkungen.
Die langfristige Perspektive für Swatch bleibt positiv.
Die Swatch Group enttäuschte am Donnerstagmorgen bei der Präsentation ihrer Jahreszahlen die Anleger. Der Gewinn bricht um 75 Prozent ein. Dividenden für die Aktionärinnen und Aktionäre gibt es jetzt nur noch 4.50 Franken pro Aktie, zwei Franken weniger als im Vorjahr.
Die Börse straft Swatch deshalb ab. Der Kurs rasselte zur Eröffnung um neun Prozent herunter. Was ist los bei der Bieler Uhrenmanufaktur?
«Swatch-Zahlen sind schlechter als erwartet»
«Die Zahlen sind vor allem auf der Gewinnseite schlechter als erwartet», sagt Matthias Geissbühler, Anlagechef von Raiffeisen Schweiz. Alle Luxusgüterhersteller hätten derzeit Probleme, weil der Konsum im wichtigsten Markt zurückging. Nach dem Platzen der Immobilienblase sind die Menschen in China zurückhaltend beim Konsum.
Doch bei Swatch sei der Gewinneinbruch besonders gross, weil sich das Unternehmen mit Kostensenkungen zurückhalte. Das liege an der Philosophie von Swatch-Chef Nick Hayek. «Wenn es mal einen Umsatzrückgang gibt, will er nicht sofort Leute auf die Strasse stellen, weil es in einem späteren Aufschwung schwierig ist, wieder qualifizierte Uhrmacher zu finden», so Geissbühler.
Wie siehst du die Entscheidung von Swatch, trotz Gewinneinbruch keine Stellen zu streichen?
Den Aktieneinbruch erklärt er neben dem Gewinneinbruch vor allem mit der geringeren Dividende. Das hätten Aktionärinnen und Aktionäre gar nicht gern.
Der Aktienexperte macht sich aber keine Sorgen um Swatch. «Nick Hayek hat sich positiv fürs laufende Jahr geäussert. Er ist zwar generell ein Grundoptimist. Aber nach dem extrem schwachen 2024 kann es nur noch besser werden und es ist eine Frage der Zeit, bis es mit dem Konsum in China wieder aufwärts geht.» Eine grosse Stärke von Swatch sei das breite Produkteportfolio mit Marken in den tiefen Preisklassen bis zum Luxussegment mit Brands wie Blancpain und Omega.
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