Schweizer verpfänden ihre Cabriolets

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Schnelles GeldSchweizer verpfänden ihre Cabriolets

Viele Schweizer haben sich im Sommer finanziell stark verausgabt. Um schnell an Bargeld zu kommen, verpfänden einige nun ihre Luxuswagen und Motorräder.

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Im Sommer geniessen viele Schweizer ihr heisses Cabriolet. Mit der richtigen Brille ist auch der Hund mit von der Partie.
Besonders schön: Ohne Verdeck ans Meer fahren und die kühle Brise geniessen.
Doch kaum ist der Sommer vorbei, ist es auch der Spass am Cabriolet. Und was, wenn im Sommer zu viel Geld für die Freuden des Lebens verbraten wurde? Viele wählen dann die Lösung Pfandhaus, zum Beispiel Auto-pfandhaus.ch.
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Im Sommer geniessen viele Schweizer ihr heisses Cabriolet. Mit der richtigen Brille ist auch der Hund mit von der Partie.

AP/Martin Meissner

Der Herbst ist da. Bei den Schweizern verschwinden Cabriolet, Wohnmobil oder der schicke Oldtimer wieder bis zum nächsten Frühling in der Garage. Doch was kann man tun, wenn man im Sommer auf etwas grossem Fuss gelebt hat und jetzt knapp bei Kasse ist? Eine Möglichkeit, schnell an Bargeld zu kommen, ist der Gang zum Pfandleiher. Für Autos und Motorräder gibt es dabei spezialisierte Anbieter wie Auto-pfandhaus.ch – und diese haben derzeit Hochkonjunktur.

«Bereits im August steigt jeweils der Anteil der verpfändeten Sommerfahrzeuge im Vergleich zu den Alltagsfahrzeugen an. Im September beträgt er 22 Prozent, um dann bis Dezember auf 35 Prozent zu klettern», erklärt Cedric Domeniconi, Gründer dieses Online-Anbieters. Entscheidend sei für viele Kunden, dass es niemandem auffällt, wenn das Cabriolet im Winter verpfändet ist und nicht in der eigenen Garage steht. «Es könnte ja auch sein, dass man den luftigen Liebling zu seinem Schutz bei einem Garagisten eingestellt hat», so Domeniconi.

Mehrheitlich Besserverdienende

Insgesamt sind die Kunden daher mehrheitlich Besserverdienende, die mit der Verpfändung ihres Zweitfahrzeugs in der kalten Jahreszeit ihre Liquidität kurzfristig verbessern möchten. Dabei gebe es sogar solche, die man als Stammkunden bezeichnen könnte. «Es gibt Kunden, die wir regelmässig im Herbst wiedersehen. Für diese gehört die Verpfändung ihres Sommerfahrzeugs beinahe schon zum festen Bestandteil ihrer Liquiditätsplanung», sagt Domeniconi.

Der Erhalt von Bargeld wird auf der Website des Auto-Pfandhauses dabei als ganz einfach dargestellt: «1,2,3, Kredit», so die Botschaft. Etwas länger suchen muss, wer sich nach den Kosten erkundigen will: Pro Monat fallen 1 Prozent Zins und 3,5 Prozent für Verwaltungskosten (zum Beispiel Versicherungen) sowie eine tägliche Standgebühr von 5 Franken an. Für einen Kredit von 20'000 Franken über eine Laufzeit von einem Monat fallen damit Kosten von 1050 Franken an (900 Franken Zins- und Verwaltungskosten, 150 Franken Standgebühr).

Neun von zehn wollen ihr Auto wieder

Neun von zehn Kunden lösen ihre Autos nach der gesetzlichen Maximaldauer von drei Monaten wieder ein, heisst es bei der Firma. Auf Nachfrage präzisiert das Pfandleihhaus, dass die durchschnittliche Laufzeit der Verträge etwa fünf Monate beträgt. Nur eine kleine Minderheit der Wagen kommt nach Ablauf der Kreditfrist in öffentlichen Versteigerungen unter den Hammer.

Laut dem Online-Pfandhaus verpfänden Besitzer von Luxuskarossen ihre Autos weit öfter als solche von Mittelklasse- oder günstigen Kleinwagen. Am meisten werden – mit einem Anteil von 15 Prozent – Modelle der Marke BMW kurzfristig zu Geld gemacht, gefolgt von Mercedes (11 Prozent) und Porsche (8 Prozent), wie eine Datenerhebung letztes Jahr zeigte. Die drei Marken befinden sich auch bezüglich Kreditvolumen auf den ersten Plätzen. Bei den Einzelmodellen ist beim Kreditvolumen mit 20'000 bis 60'000 Franken der Porsche 911 eindeutig der Spitzenreiter.

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