KartePutins Rache – diese Städte bombardierte das russische Militär
Russland hatte nach Angriffen auf «sein Staatsgebiet» gedroht, Kommandozentralen ins Visier zu nehmen. Nun werden Kiew und viele weitere Städte von Explosionen erschüttert.
Darum gehts
Russland feuerte am Montagmorgen 75 Raketen auf ukrainische Städte ab, nach Angaben von Valeriy Zaluzhnyi, dem Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte. 41 davon seien von der Luftabwehr abgefangen worden. Angegriffen wurden Kiew, Dnipro, Lwiw, Chmelnyzkyj, Schitomir und Saporischschja. An vielen Orten dauern die Angriffe weiter an, Präsident Selenski bittet die Bevölkerung in Schutzräume zu gehen und dort bis auf Weiteres zu bleiben. Behördenangaben zufolge starben in Kiew mindestens acht Menschen und 24 wurden verletzt, wie «BBC» berichtet.
Als Reaktion auf den Anschlag auf die Krim-Brücke habe Russland die Ukraine nun «massiv» mit Raketen beschossen, sagte Putin in Moskau. Er sprach bei einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates von Präzisionsangriffen gegen die Energie-, Militär- und Kommunikationsinfrastruktur der Ukraine.
Möglicherweise Anschlag auf Geheimdienstzentrale
Zuvor hatte der Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, der Ukraine Vergeltung für die Explosion auf der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke am Samstag angedroht. Kremlchef Wladimir Putin hatte am Sonntag von einem «Terroranschlag» auf die Brücke gesprochen und – wie Medien in Kiew – den ukrainischen Geheimdienst SBU verantwortlich gemacht. Bestätigt hatte der SBU eine Beteiligung aber nicht.
Die SBU-Zentrale liegt im Stadtzentrum in Kiew. Die Machtzentrale in Moskau hatte wiederholt gedroht, Kommandostellen in der ukrainischen Hauptstadt ins Visier zu nehmen, wenn der Beschuss «russischen Gebiets» nicht aufhöre. Kiew ist seit Beginn des russischen Angriffskriegs bereits mehrfach von russischen Raketen getroffen worden. Es war der schwerste Vorfall dieser Art und der erste Angriff auf die Stadt seit Monaten.
«Eine der Raketen ist beim Gruschewski-Denkmal in der Wolodymyr-Strasse heruntergekommen. Die Rettungskräfte sind an der Arbeit», teilte der Berater des Innenministeriums, Anton Geraschtschenko, mit. Die Wolodymyr-Strasse liegt direkt im Zentrum Kiews.
Vergeltung für Explosion auf der Krim-Brücke
Medwedew hatte am Sonntag gesagt: «Alle Berichte und Schlussfolgerungen sind gemacht. Russlands Antwort auf dieses Verbrechen kann nur die direkte Vernichtung der Terroristen sein.» Er äusserte sich in einem Interview der kremlnahen Journalistin Nadana Friedrichson. «Darauf warten die Bürger Russlands», meinte er vor einer geplanten Sitzung des Sicherheitsrats an diesem Montag, die Putin leiten wird.
Am Samstagmorgen hatte eine Explosion die 19 Kilometer lange Brücke erschüttert, die Russland und die 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet. Dabei wurde rund siebeneinhalb Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine das für Russland strategisch und symbolisch wichtige Bauwerk schwer beschädigt. Offiziellen Angaben aus Moskau zufolge starben drei Menschen.
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Hier findest du Hilfe für dich und andere:
Fragen und Antworten zum Krieg in der Ukraine (Staatssekretariat für Migration)
Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer SRK, Tel. 058 400 47 77
Kriegsangst?, Tipps von Pro Juventute
Beratungsangebot (Deutsch, Ukrainisch, Russisch), von Pro Juventute
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Anmeldung und Infos für Gastfamilien:
Schweizerische Flüchtlingshilfe, Tel. 058 105 05 55
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