Luzern : Seine Schuhe müssen wie Spiegel glänzen, jetzt fliegt er an die WM

Aktualisiert

LuzernSeine Schuhe müssen wie Spiegel glänzen, jetzt fliegt er an die WM

Albert Gjukaj ist ein Schuhmacher in Luzern und er putzt leidenschaftlich gerne Schuhe. Am 13. Mai fliegt er zum Finale der Schuhputz-Weltmeisterschaft nach London. Wie er zu seiner aussergewöhnlichen Leidenschaft kam, verrät er 20 Minuten. 

Albert Gjukaj ist Teilhaber der Schuhmacherei Mr. Dapper in Luzern.
In seinem Geschäft führt Gjukaj Schuhreparaturen durch und verkauft auch handgefertigte Herrenschuhe. 
Vor allem aber ist Gjukaj ein Experte im Polieren von Lederschuhen.
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Albert Gjukaj ist Teilhaber der Schuhmacherei Mr. Dapper in Luzern.

Albert Gjukaj

Darum gehts 

  • Albert Gjukaj, Schuhmacher und Schuhputzer aus Luzern, poliert schon seit seiner Kindheit leidenschaftlich gerne Schuhe.

  • Er kämpft nun um den Titel des besten Schuhputzers der Welt. Er ist der erste Schweizer, der die Finalrunde dieses Wettbewerbs bestreiten wird.

  • Das Finale des «World Championship of Shoe Shining» findet am 13. Mai in London statt.

Immer perfekt saubere Schuhe zu haben, kostet Zeit und Mühe. Es gibt Menschen wie Albert Gjukaj, die genau das tun, nämlich Schuhe – vor allem Lederschuhe – sowohl zu reinigen als auch zu polieren. Seit rund dreieinhalb Jahren betreibt er an der Pilatusstrasse in Luzern eine Schuhmacherei, wo er Lederschuhe aller Art repariert und putzt.

In wenigen Tagen wird Gjukaj von Luzern nach London fliegen, um am Finale der Weltmeisterschaften im Schuhputzen («World Championships of Shoe Shining») teilzunehmen. Er wurde als einziger Schweizer für das Finale am 13. Mai ausgewählt und wird mit einem japanischen und einem englischen Schuhputzer um den Titel kämpfen. Gjukaj kam schon als kleiner Junge in Berührung mit Schuhen und deren Putzmitteln und ganz nach dem Motto «Übung macht den Meister» fand er die passenden Lappen, welche die Schuhe so richtig schön zum Glänzen bringen können.

Baumwolltuch wird um Zeige- und Mittelfinger gespannt 

«Als ich klein war, musste ich unbedingt saubere Schuhe haben, bevor ich aus dem Haus ging», erzählt Gjukaj. «Für mich mussten die Schuhe schon damals wie Spiegel glänzen, deswegen begann ich schon früh, Schuhputzmittel zu kaufen.» Gjukaj fügt hinzu, dass er die Schuhputzarbeiten vollständig von Hand ausführe, so wie er es früher mit seinen eigenen Schuhen gemacht habe: «Ich arbeite ohne Maschinen. Ich spanne einen weissen Baumwollstoff-Streifen straff um meinen Zeige- und Mittelfinger. Dann trage ich eine farblose Pflege aus Bienenwachs auf und arbeite sie in kreisenden Bewegungen fein in das Leder ein.» Zwischendurch tupft er mit der Kuppe seines Ringfingers einen Wassertropfen auf die Oberfläche des Schuhs, der sich mit dem Wachs verbindet und den Glanz bildet. 

Wie oft putzt du deine Schuhe?

Normalerweise braucht Gjukaj etwa 30 Minuten, um einen Schuh wie einen Spiegel zum Glänzen zu bringen. Beim Finale in London werden die Finalisten aber nur gerade 20 Minuten Zeit haben. «Das ist knapp, jedoch zu schaffen», sagt er. Zum Glänzen bringen soll er einen rahmengenähten, mahagonifarbenen Herrenschuh. Dieser wird ihm an der Veranstaltung zur Verfügung gestellt. 

Die Japaner und die Amerikaner sollen die Besten sein

Das Finale, das am 13. Mai stattfindet, müssen drei Personen unter sich ausmachen. Gjukaj wird gegen einen Japaner und einen britischen Schuhputzer antreten. Er möchte sich nicht über seine Chance äussern, er glaubt aber, dass die besten Schuhputzer der Welt aus Japan, Singapur und den USA kommen. Und er sagt weiter, dass das Putzen von Schuhen in der Schweiz nicht allzu sehr verbreitet ist.

Unabhängig davon, wie die Weltmeisterschaft schlussendlich verläuft, freut sich Gjukaj auf die Teilnahme am weltweit grössten Wettbewerb dieser Art: «Ich bin so stolz auf mich. Ich versuche schon seit Jahren, daran teilzunehmen, und dieses Jahr wurde ich endlich ausgewählt.» Um in das Finale zu kommen, müssen Schuhmacher und Schuh-Nerds Fotos und Videos von ihren gereinigten Schuhen einschicken. Die Einsendung wird anschliessend von einer Jury überprüft. Gjukaj ist bisher der erste Schweizer, der zum Finale zugelassen wird.

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