«Seltener Fall»Julia schläft auf Ladekabel ein – mit fatalen Folgen
Eine junge Frau, die auf ihrem Ladekabel eingeschlafen ist, wachte mit einer Verbrennung dritten Grades auf. Laut den Ärzten «ein extrem seltener Fall».
Darum gehts
Eine junge Frau wachte am Morgen mit einer grossen Wunde am Bein auf.
Zuerst dachte sie, die Wunde heilt von selber – doch es wurde immer schlimmer.
Laut einem Oberarzt am Universitätsspital Genf ist eine solche Verbrennung durch ein Handyladegerät äusserst selten.
Nach einer Nacht, die eigentlich wie jede andere war, wachte eine junge Frau mit einer grossen Wunde am Bein auf. Anfangs kaum schmerzhaft, wurde es immer schlimmer. «Ich dachte, die Wunde würde von selbst heilen, aber es hat sich verschlechtert, und ich landete in der Notaufnahme», erzählt Julia* gegenüber 20 Minutes. Doch sie wusste nicht, warum sie eine Verbrennung dritten Grades an der Innenseite ihres linken Knies hatte.
«Ich hatte auf meinem Handyladegerät geschlafen»
«Ich hatte auf dem Stecker meines Handyladegeräts geschlafen, dessen anderes Ende in die Steckdose gesteckt war. Der Arzt erklärte mir, dass die Haut leicht leitfähig ist und eine winzige Menge Strom mir langsam Verbrennungen zugefügt hat.» Mehr als ein Jahr später ist die Narbe immer noch deutlich sichtbar. Die junge Frau erwägt, sie mit einem Tattoo zu verdecken. Vor allem aber möchte sie andere warnen.
Dominik André-Lévigne, Oberarzt am Universitätsspital Genf, erklärt, dass ein solcher Fall äusserst selten ist. «Bei langem Kontakt mit den Elektroden und der Feuchtigkeit des Schweisses verändert sich der pH-Wert der Haut. Dies verursacht eine chemische Verbrennung, nicht eine thermische. Sie entwickelt sich langsam, daher spürt die Person anfangs fast nichts und wacht nicht auf.»
Schäden treten erst nach Stunden auf
Wie lässt sich erklären, dass in den letzten Jahren nur wenige solcher Fälle in Europa aufgetreten sind? «Die Schäden treten erst nach mehreren Stunden auf», erklärt der Facharzt für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie. «Daher muss die Person einen tiefen Schlaf und vor allem Pech gehabt haben.» Dennoch beruhigt er, dass es nichts Ernstes sei, ausser einer hässlichen Narbe.
*Name geändert
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