Serafe«Als frischgebackene Mutter ist es nicht einfach, sowas zu zahlen»
Aufgrund eines Mahnstopps während Corona verschickt Serafe jahrealte Rechnungen und Betreibungsandrohungen. Bei den zahlreichen Betroffenen in der 20-Minuten-Community herrscht grosses Unverständnis.
Serafe: darum gehts
Zahlreiche Leserinnen und Leser haben von der Serafe Betreibungsandrohungen, doppelte und jahrealte Rechnungen per Post bekommen.
Viele Personen aus der Community bekunden Mühe, auf einen Schlag alle Rechnungen zu bezahlen.
Auch die Kontaktaufnahme mit der Serafe gestalte sich als schwierig.
Zahlreiche News-Scouts haben sich bei 20 Minuten gemeldet. Sie haben jahrealte Rechnungen von Serafe erhalten, darunter auch viele Betreibungsandrohungen. Herrscht bei der Serafe ein totales Buchhaltungs-Chaos? Nein, sagt die Firma. Definitiv ja, sagt die 20-Minuten-Community: «Die haben ein Riesenchaos und wir müssen dran glauben», beklagt sich Riccardo, der eine Rechnung von 800 Franken erhalten hat.
Betreibungsandrohung trotz bezahlter Serafe-Rechnung
Leserin Karolina hat von Serafe eine Betreibungsandrohung bekommen aufgrund einer nicht bezahlten Rechnung. Die Rechnung hat sie aber bereits beglichen. Das zeigen Dokumente, welche 20 Minuten vorliegen. Bei der Referenznummer passierte Karolina ein Tippfehler, auf welchen sie Serafe per Mail aufmerksam gemacht hat. Eine Antwort hat sie nie erhalten, obwohl sie sogar ihre Kontoauszüge mitgeschickt hat. Bezahlt sie die ausstehende Rechnung nicht, wird sie betrieben.
Auch Taddeo berichtet, dass er mehrere Rechnungen doppelt erhalten habe, nachdem er die ursprünglichen Rechnungen bereits beglichen hat.
Keine Antwort von Serafe auf Anfrage um Ratenzahlung
Auch Leser F. (Name geändert) musste lange warten. Vor über drei Jahren reichte er aufgrund seiner schwierigen finanziellen Situation ein Gesuch für Ratenzahlung ein. Auf seinen eingeschriebenen Brief mit Zahlungsvorschlag hat er erst vor zwei Monaten Antwort bekommen, obwohl er die offenen Rechnungen in der Zwischenzeit beglichen hat.
Leser Tarcisio hat ebenfalls um eine Ratenzahlung gebeten. Seine Anfrage wurde aber nicht beantwortet. Er hatte im September eine Rechnung von 1600.- Franken im Briefkasten, nachdem er vier Jahre nie eine Rechnung erhalten hat.
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Jahrealte Serafe-Rechnungen sorgen für Verwirrung
Das berichten auch unzählige weitere News-Scouts. Jahrelang hätten sie keine einzige Rechnung erhalten, jetzt kommt die dicke Post: Kumulierte Rechnungen zwischen 380 und 1600 Franken. Für viele ist es nicht möglich, diese auf einen Schlag zu bezahlen, so auch für Marica: «Als frischgebackene Mutter ist es nicht einfach, sowas zu bezahlen.» Sie habe immerhin eine Ratenzahlung vereinbaren können.
Kontaktaufnahme zu Serafe gestaltet sich laut Community schwierig
Ob Anfragen für eine Ratenzahlung, eine Bestätigung für eine bereits bezahlte Rechnung oder eine Betreibungsandrohung ohne vorher verschickte Mahnung: Viele Personen aus der Community berichten, dass die Kontaktaufnahme mit Serafe sehr mühsam sei. Markus wohnt seit mehreren Jahren nicht mehr in der Schweiz. Seinen Wegzug hat er bei Serafe gemeldet, Rechnungen hat er weiterhin bekommen. Alle Anfragen blieben bis jetzt unbeantwortet.
Serafe bekommt auch Rückendeckung von Community
Patrick kann die vielen erzürnten Kommentare der News-Scouts nicht nachvollziehen: «Wenn man alles schön fristgerecht bezahlt, hat man dieses Problem nicht und muss auch keinen Aufstand machen. So denkt auch Fredy: «Unbezahlte Rechnungen sind auch nach drei Jahren noch zu zahlen.» Gottfried geht noch einen Schritt weiter: «Mahnungen kann man nicht einfach vergessen, die Corona-Pandemie als Sündenbock zu bringen, ist eine schlechte Ausrede.»
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