Massenproteste seit Monaten: Premierminister tritt zurück

Publiziert

SerbienMassenproteste seit Monaten: Premierminister tritt zurück

Am Dienstag kündigte der serbische Premierminister seinen Rücktritt an. Seit Monaten laufen Massenproteste gegen seine Regierung. Nun wurden Protestierende offenbar angegriffen.

Der serbische Premierminister tritt zurück.
Grund dafür sind offenbar bewaffnete Angriffe auf Protestierende, die eine Studentin schwer verletzt zurückgelassen haben.
In Serbien kommt es seit Wochen zu Demonstrationen gegen die Regierung. Die Protestbewegung entzündete sich an einem Unglück: Anfang November stürzte in der zweitgrössten Stadt Novi Sad das Vordach des Bahnhofs ein – 15 Menschen starben.
1 / 4

Der serbische Premierminister tritt zurück.

IMAGO/Xinhua

Darum gehts

  • Der serbische Premierminister Milos Vucevic tritt zurück.

  • Grund sind offenbar bewaffnete Angriffe auf Protestierende durch regierungstreue Gruppen.

  • Seit Monaten gibt es Massenproteste gegen die Regierung in Serbien.

Der serbische Premierminister Milos Vucevic tritt zurück. Dies hat er am Dienstag in einer ausserordentlichen Medienkonferenz angekündigt. Das schreiben serbische Medien. Seit Monaten gibt es Studenten- und Massenproteste gegen die Regierung vom serbischen Präsidenten Alexander Vucic.

Offenbar haben sich in der Nacht auf Dienstag zwei gewalttätige Vorfälle ereignet, bei denen Protestierende angegriffen worden waren. Eine Studentin wurde dabei schwer verletzt. Demnach hätten regierungstreue Gruppen die Protestierenden mit Stöcken und Baseballschlägern angegriffen.

Regierung wird umgebaut

Am Montag haben Vucic und Vucevic in einer gemeinsamen Pressekonferenz angekündigt, die Hälfte der Minister in der Regierung zu ersetzen. «In diesen schwierigen politischen Zeiten hat sich gezeigt, wer kampfbereit ist, wer nicht, wer arbeitsbereit ist, wer nicht, wer sich im Mauseloch versteckt und wer nicht. Dementsprechend erwarte ich das mehr», sagte Vucic dabei.

Er nahm auch Bezug auf Forderungen der Studenten, und meinte, er verstehe nicht, weshalb diese nicht längst implementiert seien. Er sei von der Regierung in die Irre geführt worden.

Am Dienstagabend soll es eine aussergewöhnliche Sitzung des Parlaments einberufen werden, in der entschieden wird, ob es Neuwahlen geben soll oder lediglich der Premierminister neu gewählt werden muss, wie «Blic» schreibt.

Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?

Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.

Deine Meinung zählt

7 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen