Shitstorm und Protest-Küssen gegen BLT-Zensur

Aktualisiert

Gay-Plakate abgelehntShitstorm und Protest-Küssen gegen BLT-Zensur

Weil sich die BLT weigert, Plakate von sich küssenden homosexuellen Paaren aufzuhängen, tobt ein internationaler Shitstorm im Netz. Und es soll ein Kiss-in geben.

von
huf
Als Reaktion organisiert die Schwulenorganisation Pink Cross am 4. Februar in einem BLT-Tram ein «Kiss-in».
Die BLT weigerte sich, Plakate von sich küssenden homosexuellen Pärchen aufzuhängen.
Lediglich Plakate ohne Küsse erlaub die BLT.
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Als Reaktion organisiert die Schwulenorganisation Pink Cross am 4. Februar in einem BLT-Tram ein «Kiss-in».

facebook.com/pinkcross

Die Baselland Transport AG (BLT) will in ihren Trams keine Plakate von sich küssenden gleichgeschlechtlichen Paaren. Nach «langem Hin und Her» habe sich die BLT gegen die Veröffentlichung der Plakate des Basler Jugendtreffs Anyway ausgesprochen, sagte Direktor Andreas Büttiker gegenüber 20 Minuten.

Dieser Entscheid hat auf sozialen Medien einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Mehrere Dutzend Facebook-Nutzer haben sich öffentlich an die BLT gewandt. «Schande über euch», «Pfui!» und «Ganz schwach – in welchem intoleranten Jahrhundert leben wir eigentlich?» sind nur einige der Reaktionen. Ein Facebook-Nutzer droht gar, künftig kein Billett mehr zu lösen und «keine Rücksicht mehr auf die Innenausstattung des Rollmaterials zu nehmen».

«Kiss-in» am 4. Februar

Die Juso beider Basel fordert die BLT auf, ihren homophoben Entscheid rückgängig zu machen. «Mit so einem Entscheid wird die Diskriminierung von Anderssexuellen öffentlicht legitimiert», sagt Vorstandsmitglied Mirjam Kohler. Derweil ruft die Schweizer Gay-Organisation Pink Cross Facebook für den 4. Februar zu einem öffentlichen «Kiss-in» in einem BLT-Tram auf. Gleichgeschlechtliche Paare sollen an diesem Tag um 19 Uhr gemeinsam ein 11er-Tram besteigen und küssend in Richtung Aesch fahren – als «friedlicher Protest gegen Homophobie und Intoleranz».

BLT-Direktor Büttiker war heute für 20 Minuten noch nicht erreichbar. Via Facebook hält das Transportunternehmen aber fest, dass acht der 14 eingereichten Sujets freigegeben wurden. «Wir behalten uns weiterhin vor, Bilder, Aussagen und Kampagnen, welche unsere Kundschaft in irgendeiner Weise verletzen könnte, abzulehnen», so die Verantwortlichen.

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