Südafrika«Shoot to kill» – Putin-Fan will weisse Bevölkerung auslöschen
Wie ein Rockstar wird Julius Malema von den Anhängern der linksradikalen «Economic Freedom Fighters»-Partei für seine Aufrufe zur ethnischen Säuberung und zum Mord bejubelt.
Was aussieht wie eine Party, ist bei genauerem Hinhören ein Aufruf zum Völkermord.
20Min/TwitterDarum gehts
Der Parteivorsitzende der EFF hat in Johannesburg öffentlich zur Ermordung der weissen Bevölkerung aufgerufen.
Julius Malema hatte die linksradikale Gruppe vor zehn Jahren selbst ins Leben gerufen.
Videoaufnahmen seiner Rede zum Parteijubiläum sorgen nun für Aufsehen.
Im FNB-Stadion, wo sich normalerweise die besten Fussballmannschaften Südafrikas messen, war die Stimmung auch Ende Juli elektrisiert. Dann feierten nämlich Tausende Angehörige der Partei «Economic Freedom Fighters» das zehnjährige Bestehen der linksradikalen Gruppe, die 2019 zur drittstärksten Partei in ganz Südafrika avancierte. Unter ihnen war auch Julius Malema, der die EFF 2013 ins Leben gerufen hatte – und sorgte mit seinen Aussagen weit über die Landesgrenzen hinaus für Aufsehen.
Tausende bejubeln Aufruf zum Massenmord
Denn vor Tausenden versammelten Anhängern im grössten Fussballstadion in Johannesburg rief der 42-Jährige offen zum Genozid der weissen Bevölkerung auf. Auf der Bühne stimmt er das verbotene Lied «Dubul' ibhunu» an, was übersetzt so viel wie «Töte die Buren» heisst. Dann auch auf Englisch der unmissverständliche Aufruf: «Kill the boer, kill the farmer», ruft Malema ins Mikrofon, dann «shoot to kill», während er mit den Händen eine Pistole formt. Als Buren werden die europäischstämmigen weissen Einwohner von Südafrika bezeichnet, die vor allem früher, aber oft auch heute noch in der Landwirtschaft tätig sind und Afrikaans sprechen. Sie kamen im Zuge der Kolonialisierung Afrikas aus europäischen Ländern wie den Niederlanden, Deutschland und Frankreich.
Das Ziel hinter Malemas Hetze dürfte sein, die Position seiner Partei zu festigen und bei den 2024 kommenden Wahlen möglicherweise sogar einen Platz in der Landesführung zu erlangen. Denn die Regierungspartei ANC, kurz für African National Congress, sieht sich seit Jahren mit schwachem Wirtschaftswachstum und Skandalen in den eigenen Reihen konfrontiert: So ermittelt ein Parlamentsausschuss seit längerem wegen Geldwäschevorwürfen gegen den amtierenden Präsidenten Cyril Ramaphosa.
Regierung soll notfalls mit Waffengewalt entfernt werden
Julius Malema gilt als Fan des russischen Präsidenten Wladimir Putin und soll allgemein über gute Beziehungen zu den Russen verfügen. Angesichts der verbreiteten Unzufriedenheit mit der regierenden Partei dürfte der Wähleranteil der EFF wachsen – schlimmstenfalls enden Malemas Aufrufe aber auch tatsächlich in ethnisch motivierter Gewalt gegen die weisse Bevölkerung in Südafrika. Denn die EFF tritt gerne militaristisch auf, wie auch die Videos der Jubiläumsfeier zeigen. Malema hatte in der Vergangenheit auch schon gedroht, die Regierung «notfalls mit der Waffe in der Hand» zu entfernen.
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