Shopping-Fail: «Statt haarloser Beine hatte ich eine allergische Reaktion»

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Shopping-Fail«Statt haarloser Beine hatte ich eine allergische Reaktion»

Shoppen auf Instagram und Co. – was verlockend klingt, endet nicht immer gut. Ihr habt uns eure grössten Online-Shopping-Fails verraten. Plus: Acht Tipps, wie du Fehlkäufe vermeidest. 

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So verspricht etwa der Haarentfernungsstein auf Social Media die einfachste Rasur der Welt. 
Und auch ein goldener Schuhlöffel, verziert mit einem Pferdekopf, wurde einer Leserin auf Instagram vorgeschlagen.
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Darum gehts:

  • Jeder Fünfte shoppt auf Social Media, Tendenz steigend.

  • Persönliche Erfahrungen aus der 20-Minuten-Community zeigen, dass es hierbei aber auch zu Shopping-Fails kommen kann. 

  • Wie sich Fehlkäufe im Netz vermeiden lassen, erklärt Experte Marc K. Peter. 

Unter dem Motto «See it, love it, shop it» kann man seit 2018 auf Instagram shoppen. Und auch auf den anderen sozialen Kanälen ist der zum Post zugehörige Onlineshop nur einen Klick entfernt – dies 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Influencer erklären in Storys, warum man unbedingt dieses und jenes Produkt braucht und liefern gerade auch noch einen attraktiven, natürlich personalisierten Rabattcode mit. Doch nicht immer hält das neueste Hype-Produkt, was das Internet verspricht.

«Statt eines Nachttisches bekam ich eine gefälschte Ray-Ban-Brille»

Davon kann auch die 20-Minuten-Community ein Lied singen und erzählt von ihren grössten Online-Shopping-Fails. So bestellte Jairo einen Nachttisch und erhielt stattdessen eine gefälschte Ray-Ban-Brille, Jasmins Bomber-Jacke war mindestens drei Nummern zu gross und Nicole erhielt nie einen Katzenbaum – das Geld war aber bereits weg. 

Hast du aufgrund von Social Media schon einmal was gekauft?

Auch andere User und Userinnen kauften Dinge, die nun einfach ungenutzt in einer Schublade rumliegen. So erzählt eine Leserin, dass sie aufgrund eines Social-Media-Hypes einen Haarentfernungsstein kaufte. Dieser versprach, die Rasur erheblich zu erleichtern – kein Rasierschaum, keine unangenehmen Schnitte, nur einmal mit dem handlichen Stein über die gewünschte Stelle fahren. Das Ergebnis bei der Leserin war jedoch eine allergische Reaktion. Auch A. liess sich von einer Werbung auf Instagram beeinflussen und kaufte einen goldenen Schuhlöffel mit Pferdekopf für 30 Franken. Genutzt wird er zu Hause aber nicht, sondern der günstige Plastikschuhlöffel von Ikea. 

Häufig enttäuscht waren die User und Userinnen auch von den chinesischen Billiganbietern Shein, Temu und Aliexpress.

Jeder Fünfte shoppt auf Social Media

Gemäss einer Umfrage der Interessengemeinschaft elektronische Medien (IGEM) 2023 shoppt bisher jeder fünfte Social-Media-Nutzende in der Schweiz etwas direkt aufgrund eines Posts. Deswegen geben Unternehmen enorme Summen für Werbung auf Social Media aus. Die IGEM schätzt den Netto-Werbeumsatz für den Bereich Social Media im Jahr 2022 auf 505 bis 620 Mio. Franken. Zudem geht Geschäftsführerin Siri Fischer von steigenden Umsätzen aus – natürlich abhängig von der Nutzung der entsprechenden Plattformen. 

Und auch Experte Marc K. Peter, Leiter des Kompetenzzentrum Digitale Transformation an der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), bestätigt: «Selbstverständlich wird Werbung auf den sozialen Medien mit dem Ziel geschaltet, dass Konsumentinnen und Konsumenten mehr kaufen.» Gleichzeitig sagt er aber auch, dass Offline-Kanäle in der Schweiz immer noch etwas wichtiger als jene online sind.

Persönliches Umfeld beeinflusst Kaufentscheidung

So zeigte eine Studie der FHNW, dass sich 39 Prozent der Konsumierenden in der Schweiz vor dem Kauf in einem Geschäft oder bei Bekannten informieren. Hingegen machen das nur 28 Prozent im Netz. Insbesondere Influencern und Influencerinnen wird beim Shoppen nicht getraut – nur jeder zwanzigste Befragte kaufte bewusst aufgrund ihrer Empfehlung ein Produkt. Die Studien zeigen, dass Diskussionen im persönlichen Umfeld für den Kaufentscheid wichtig sind, so Peter.

Dennoch räumt der Experte ein, dass es heute ohne Online nicht mehr geht. Statista schätzt, dass der Verkaufsumsatz im Social Media Bereich in der Schweiz bis 2027 auf 1,76 Milliarden Franken steigen wird.

So vermeidest du Fehlkäufe im Netz:

  • Wichtig ist die Frage nach dem Vertrauen: Kennst du den Online-Shop oder haben Freunde oder Freundinnen dort schon eingekauft? Wenn nicht, dann forsche weiter.

  • Kontrolliere die Internetadresse des Onlineshops. Schweizer Onlinehändler haben oft einen Domainnamen, welcher auf .ch endet.

  • Die Preise sollten in Schweizer Franken angezeigt werden. Bei ausländischen Shops sollte beachtet werden, dass hohe Transportkosten und ggf. Verzollungskosten und Mehrwertsteuer anfallen. Teilweise werden diese Kosten auch von ausländischen Onlineshops übernommen.

  • Jede Website sollte ein Impressum haben: Dort kannst du kontrollieren, wo das Unternehmen ihren Hauptsitz hat. Ist die Adresse nicht klar oder gibt es keine Telefonnummer, heisst es vorsichtig sein!

  • Wenn etwas zu günstig ist, stimmt vermutlich etwas nicht. Auch hier gilt es, weitere Abklärungen zu treffen.

  • Überprüfe, ob auf den sozialen Medien über den Onlineshop etwas gesagt wird.

  • Klicke nicht auf Links in Pop-Ups: Gefälschte E-Commerce-Websites haben viele Inserate und Pop-Ups, um die Userinnen und User auf eine Website zu locken, welche Malware installieren könnten.

  • Google bietet einen Check an (Google Transparency Project), um Webseiten auf ihre Legitimität hin zu überprüfen. Webseiten, welche nicht sicher sind, werden dort angezeigt.

Marc K. Peter, Leiter Kompetenzzentrum Digitale Transformation an der FHNW

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