Ballermann: Bald kein Sauftourismus mehr?

Publiziert

Ballermann«Sie feiern auf der Strasse, sind ständig besoffen und übergeben sich»

Der Ballermann auf Mallorca zieht jedes Jahr zahlreiche feierlustige Touristen an. Da diese mit ihrem Benehmen andere Touristen vergraulen, möchte die Inselregierung nun strengere Regeln erlassen.

Party, Saufen und Feiern lautet das Motto vieler junger Touristen auf Mallorca.
Aus diesem Grund sei die Lage in den letzten Jahren eskaliert: «Das Schlimmste ist, dass die Leute auf der Strasse feiern, den ganzen Tag besoffen sind und sich übergeben», klagt der Gastronomie-Unternehmer Juan Ferrer.
Aus diesem Grund erwäge die Inselregierung Massnahmen wie in Amsterdam, wo dem Partytourismus unlängst der Kampf angesagt wurde.
1 / 3

Party, Saufen und Feiern lautet das Motto vieler junger Touristen auf Mallorca.

imago/Jochen Tack

Darum gehts

  • Jedes Jahr zieht es zahlreiche feierlustige deutsche Touristen nach Mallorca. 

  • In den letzten Jahren sei die Lage eskaliert.

  • Nun möchte die Inselregierung dem ausschweifenden Feiern Grenzen setzen und Massnahmen wie in Amsterdam ergreifen.

Die Auswüchse des Sauftourismus meist deutscher Urlauber am Ballermann auf Mallorca haben den Einheimischen dieses Jahr nach Worten des Gastronomie-Unternehmers Juan Ferrer einen Schock versetzt. «Das können wir uns nicht mehr leisten. Ich würde sagen, dass die Ballermänner ihr Spielzeug kaputt gemacht haben dieses Jahr», sagte der Präsident der Qualitätsoffensive Palma Beach der Deutschen Presse-Agentur. 

Den Ballermann gebe es schon seit 45 Jahren, aber erst in den vergangenen zehn Jahren sei die Lage eskaliert. «Jetzt ist die ganze Promenade, zweieinhalb, drei Kilometer lang, von Leuten übernommen worden, die total besoffen sind», klagt Ferrer. Vergangenes Jahr, dem ersten nach Corona, habe man noch Nachsicht gehabt. «Wir haben gesagt, lasst die Jungs feiern. Aber wir hatten gedacht, dass sie sich dieses Jahr ohne Corona-Ausrede benehmen würden», sagt Ferrer. «Das Schlimmste ist, dass die Leute auf der Strasse feiern, den ganzen Tag besoffen sind und sich übergeben», klagt Ferrer. Diese Zustände vergraulten andere Touristen.

Warst du auch schon am Ballermann?

Nun wolle auch die Politik durchgreifen

Die private Initiative von Hoteliers und Restaurant-Inhabern der Gegend bemüht sich seit Jahren um ein besseres Image des Ballermanns und setzt auf gehobeneren Tourismus. Nun wolle auch die Politik durchgreifen: Die neue konservative Inselregierung wolle Massnahmen wie in Amsterdam ergreifen. Dort sei es schon seit Jahren verboten, auf der Strasse Alkohol zu trinken. «Wir kapitulieren nicht, sondern arbeiten weiter für einen qualitativ hochwertigeren Tourismus», betont Ferrer.

Keine News mehr verpassen

Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.

(DPA/rfe)

Deine Meinung zählt

168 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen