Toter ist Schweizer«Sie haben wie wild Drogen gemischt» – 22-Jähriger tot in Hotelzimmer gefunden
Ein 22-jähriger Schweizer wurde in Playa del Carmen tot aufgefunden. Gemäss einem Kollegen war der Verstorbene mit zwei Freunden für Partyferien in Mexiko.
Darum gehts
Ein 22-jähriger Schweizer starb am Wochenende an einer Drogenüberdosis in Playa del Carmen, Mexiko.
Laut einem Freund des Verstorbenen habe dieser mit zwei anderen Freunden Pillen und Kokain zu sich genommen.
Gemäss dem Kollegen gehört der Drogenkonsum im Freundeskreis dazu.
Partyferien endeten für einen 22-jährigen Schweizer tödlich. Die mexikanische Presse berichtet, dass der junge Mann in der Nacht auf Sonntag leblos in einem Hotelzimmer in Playa del Carmen aufgefunden wurde. Der Schweizer soll an einer Überdosis gestorben sein. Wie 20 Minuten weiss, handelt es sich beim 22-Jährigen um einen jungen Mann aus dem Kanton Solothurn. Ein 20-Minuten-Leser war mit ihm befreundet. «Die Nachricht war ein riesiger Schock.»
Gemäss dem Leser war sein Kollege mit zwei weiteren Freunden in Playa del Carmen in den Ferien. «Sie wollten für zwei Wochen Sonne, Strand und Party machen.» Am Samstagabend sollen alle drei Drogen konsumiert haben. Danach seien sie ausgegangen. «Die Kollegen haben mir erzählt, dass sie wie wild Drogen gemischt und irgendwelche Pillen und Kokain genommen haben.» Die Freunde glaubten, dass das Kokain mit Fentanyl gestreckt worden sei.
Zuerst sei alles in Ordnung gewesen. Nach einer Weile habe sich der 22-Jährige aber nicht gut gefühlt und sei allein zurück ins Hotel gegangen. «Die Freunde dachten sich nicht viel dabei», so der Freund des Verstorbenen. Stunden später hätten sie ihn tot im Zimmer gefunden.
So gefährlich ist Mischkonsum
Laut Thilo Beck vom Arud Zentrum für Suchtmedizin kann schon der Konsum von geringsten Dosen Fentanyl alleine tödlich enden, wenn man daran nicht gewöhnt ist. «Besonders gefährlich wird es, wenn man mehrere starke Medikamente wie Xanax, Oxycodon oder das um ein Vielfaches gefährlichere Fentanyl kombiniert und mit Alkohol mischt. Denn diese sedierenden Substanzen verstärken gegenseitig ihre Wirkung.» Beim Kokainkonsum kombiniert mit Sedativa sei eine Gefahr, dass Warnzeichen für eine Überdosierung vom Kokain neutralisiert und nicht bemerkt werden.
Besonders im Ausland warnt der Experte vor Drogenkonsum. «In den USA werden viele Drogen beunruhigender Weise zunehmend mit Fentanyl-Beimengungen verkauft. Mehrheitlich werden die Bundesstaaten von mexikanischen Kartellen beliefert, die sich auf die Fentanyl-Produktion spezialisiert haben. Dass in Mexiko Kokain, aber auch Xanax Fentanyl enthält, ist somit sehr plausibel.» Grundsätzlich empfiehlt das Arud, jegliche Substanzen immer analysieren zu lassen. «Im Ausland ist das aber leider für Touristinnen und Touristen sehr schwierig bis unmöglich.»
«Viele haben wegen der Pandemie mit den Drogen angefangen»
Der verstorbene junge Mann ist gemäss dem 20-Minuten-Leser bereits der fünfte Kollege, der an einer Überdosis gestorben ist. «In unserem Freundeskreis werden neben den bekannten Partydrogen auch Xanax oder Oxycodon konsumiert.» Viele hätten während der Pandemie aus Langeweile mit dem Drogenkonsum begonnen. «Heute kommen sie nicht mehr davon weg.»
Auch der Leser selbst kämpft mit der Abhängigkeit. «Mit 16 Jahren habe ich zum ersten Mal aus Neugierde Xanax genommen. Meine Lieblingskünstler haben immer wieder darüber gerappt. Ich dachte, es sei cool.» Die Schicksale seiner verstorbenen Freunde hätten ihn aber Jahre später wachgerüttelt: «So will ich nicht enden. Deshalb habe ich mich für einen Entzug angemeldet, der im September beginnt.»
Der Freund des Verstorbenen hofft, dass das tragische Unglück in Mexiko auch andere junge Menschen aufrüttelt. «Viele probieren mal hier und da eine Substanz. Den Folgen sind sie sich aber oftmals nicht bewusst. Bitte rührt nie Drogen an – aufzuhören ist so schwierig.»
Starke rezeptpflichtige Medikamente liegen als Partydrogen im Trend. Das kann lebensgefährlich sein.
20minHast du oder hat jemand, den du kennst, ein Problem mit Suchtmitteln?
Hier findest du Hilfe:
Safezone.ch, anonyme Onlineberatung bei Suchtfragen
Feel-ok, Informationen für Jugendliche
Infodrog, Information und Substanzwarnungen
Anonyme Alkoholiker, Tel. 0848 848 885
Stopsmoking.ch, Tel. 0848 000 181
Vergiftungsnotfälle, Tel. 145
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