Bundeshaus: Heizung wieder auf 22 Grad eingestellt

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Wegen erkrankten ParlamentariernSie lässt im Bundeshaus die Heizung wieder aufdrehen – trotz Sparkampagne

Im Schweizer Bundeshaus ist es seit einigen Monaten kälter als zuvor – zum Energiesparen wurden nämlich die Temperaturen in den Bundesbauten heruntergedreht. In zwei Räumen wurde die Temperatur nun wieder erhöht.

Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli Koller hat den Auftrag erteilt, die Heizungen im Bundeshaus wieder aufzudrehen. 
Daraufhin wurde die Temperatur im Nationalratssaal und im Vorzimmer des Ständerates auf 22 Grad eingestellt. 
«Für mich ist klar, dass die öffentliche Verwaltung hier mit gutem Beispiel vorangehen muss – dass wir in öffentlichen Gebäuden die Heizungen etwas herunterdrehen», sagte die damalige Uvek-Vorsteherin Simonetta Sommaruga, als die Energiesparkampagne des Bundes lanciert wurde. 
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Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli Koller hat den Auftrag erteilt, die Heizungen im Bundeshaus wieder aufzudrehen. 

20min/Simon Glauser

Darum gehts

  • Im Nationalratssaal und dem Vorzimmer des Ständerats sind es aktuell 22 Grad.

  • Die Energiesparkampagne des Bundes sieht eigentlich vor, dass eine maximale Temperatur von 20 Grad eingestellt werden darf.

  • Grund für die Änderung ist, dass Parlamentsmitglieder aufgrund der Zugluft krank wurden. 

Im letzten Herbst wurden Schweizerinnen und Schweizer dazu angehalten, wo immer möglich Energie einzusparen. Die damalige Vorsteherin des Umweltdepartements, kurz Uvek genannt, Simonetta Sommaruga, sagte damals: «Für mich ist klar, dass die öffentliche Verwaltung hier mit gutem Beispiel vorangehen muss – dass wir in öffentlichen Gebäuden die Heizungen etwas herunterdrehen.» Nur sind es im Bundeshaus aktuell kuschelige 22 Grad, wie die Zeitungen der Tamedia in Erfahrung gebracht haben. 

Angeordnet haben soll dies die Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller. In ihrer Funktion verfügt sie über das Hausrecht für den Ständeratssaal. Die Politikerin habe ihre Sekretärin um Hilfe gebeten, die auch Mitglied in der Geschäftsleitung der Parlamentsdienste ist. Diese leitete den Auftrag an das Bundesamt für Bauten und Logistik weiter. 

Weitere sieben Millionen Franken

Im letzten Jahr drohte in der Schweiz eine Stromknappheit. Deshalb lancierte der Bund eine Energiesparkampagne. Diese sah vor, dass alle Bundesbauten auf maximal 20 Grad geheizt werden dürfen. Einsparungspotenzial: Bis zu 20 Prozent. Die Zeitungen der Tamedia schreiben, dass der Bundesrat allerdings keine Bestimmungen erlassen kann, die für das Parlamentsgebäude gelten.

Heizt du zu Hause weniger?

Dass die Heizkörper im Bundeshaus wieder auf die Temperatur von vor den Energiesparmassnahmen zurückgestellt wurden, wird damit begründet, dass die Zugluft im Ratssaal zu kalt sei. Zahlreiche Ratsmitglieder und Mitarbeitende hätten sich eine Erkältung oder andere Krankheitssymptome zugezogen. Seit Montag lesen die Thermometer im Nationalratssaal und dem Vorzimmer des Ständerats deshalb wieder 22 Grad. 

Der Bundesrat will derweil die Energiesparkampagne auch im kommenden Winter weiterführen. Vor einigen Tagen hat er dazu im Parlament einen weiteren Kredit von sieben Millionen Franken beantragt.

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