Silvan Wallner beendet Karriere mit 22 aus religiösen Gründen

Der Durchbruch im Profifussball ist bei Silvan Wallner noch nicht lange her. Der erst 22-jährige Zürcher beendet aber per sofort seine Karriere. Der Grund dafür ist nicht alltäglich. Wallner kann seinen Glauben nicht mit seiner Tätigkeit als Fussballprofi vereinbaren.

Im September dieses Jahres wechselte er vom FC Zürich nach Österreich zum FC Blau-Weiss Linz. Jetzt habe er den Club darüber in Kenntnis gesetzt, dass er aus privaten Gründen seine aktive Profikarriere per sofort beende, teilt der Verein am Sonntag mit.

In der Medienmitteilung ist eine Stellungnahme von Wallner angefügt. Darin erklärt er seinen überraschenden Entscheid. Zuerst spricht er allen Verantwortlichen und seinem Team seinen Dank aus. «Ich bin gläubiger Christ und lese die Bibel», so der Zürcher. Die Entscheidungen für sein Leben treffe er selbst. «Jesus Christus möchte ich folgen und der biblische Ruhetag ist mir dabei wichtig geworden.»

Er fügt an: «Für mich als Profi heisst dies, dass ich von nun an am Samstag nicht erwerbsmässig Fussball spielen will.» Es sei seine persönliche Überzeugung, zu der er in den letzten Tagen gekommen sei. In vorgängigen Medienberichten stand, dass Wallner Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten sei. Das dementiert er in seiner Stellungnahme: «Ich bin noch kein Mitglied einer Kirche.»

Beim FCZ durchlief er die ganze Jugendabteilung. Auch für den Stadtclub kommt Wallners Rücktritt plötzlich. So sagte Sportchef Milos Malenovic vor dem Servette-Spiel gegenüber blue: «Ich war sehr überrascht, dass er seine Karriere beenden möchte. Ich hätte das absolut nicht erwartet von einem so jungen Spieler. Er hat auf mich immer sehr stabil gewirkt.»

Malenovic sieht Wallners Entscheid als fragwürdig. «Es sollte alles seine Grenzen haben, Fussball wird halt auch am Wochenende gespielt. Wenn er das nicht mehr will und denkt, dass es der richtige Weg ist, dann muss man das akzeptieren.»