Plötzlich 32 ProzentSo hat Trump die Zölle für die Schweiz berechnet
Die Schweiz trifft der Zollhammer stärker als andere Länder. Doch wie kam der US-Präsident auf die Zahl? Das Resultat ist verblüffend einfach.
Zölle von Donald Trump: Darum gehts
Donald Trump hat hohe Zölle auf Schweizer Importe verhängt.
Die Berechnung basiert auf dem Handelsdefizit der USA mit der Schweiz, das 38,5 Milliarden Franken beträgt.
Die Formel: Defizit geteilt durch Exporte ergibt die Zollhöhe.
Donald Trumps Zollhammer schockiert die Wirtschaftswelt. Die Zölle auf Importe aus zahlreichen Ländern reichen von zehn bis 50 Prozent. Bei der Zoll-Bekanntgabe zeigte der US-Präsident eine Tafel, auf der zu sehen war, wie hoch die Zölle für jedes Land sind.
... oder plötzlich 32 Prozent?
Nur Stunden, nach dem US-Präsident Donald Trump (78) auf einer gross inszenierten Tafel im Rosengarten des Weissen Hauses seine neuen Tarife präsentierte, herrscht grosse Verwirrung: Auf dem Stück Pappe war noch zu entnehmen, dass die Schweiz einen Zollsatz von 31 Prozent erwartet.
In der offiziellen Executive Order, also der rechtsverbindlichen Ausführungsbestimmung, ist die Schweiz mit einem anderen Wert – 32 Prozent – gelistet. Das Weisse Haus macht damit widersprüchliche Angaben, wie zuerst Watson berichtete.
Auch bei anderen Ländern zeigt sich das gleiche Muster: Indien soll laut Tafel mit 25 Prozent belegt werden, im offiziellen Anhang sind es jedoch 26 Prozent. Dasselbe gilt für Südkorea.
Welcher Wert gilt nun?
Warum die Angaben von Tafel und Executive Order abweichen, bleibt unklar. In der Verordnung heisst es lediglich, dass die USA «den Zoll auf den im Anhang erwähnten Wert erhöhen» werden. Und weiter:
«Diese zusätzlichen Wertzölle gelten so lange, bis ich feststelle, dass die oben beschriebenen zugrunde liegenden Bedingungen erfüllt, gelöst oder gemildert sind.»
Wie sich die Schweiz nun konkret auf die neuen Zölle einstellt, ist noch offen. Der Bundesrat wollte sich auf Anfrage von Watson nicht dazu äussern.
Für die Schweiz sind es 31 Prozent, deutlich mehr als etwa die 20 Prozent für die EU. Doch wie die Zahlen entstanden sind, sagte er nicht. Das sorgte schnell für Spekulationen. Die «Aargauer Zeitung» zitiert einen X-User, der sagt, er habe einen Grossteil des Codes geknackt.
Auf Trumps Tafel folgt hinter dem Ländernamen jeweils der Zoll, den das Land gegenüber den USA erhebt. Danach folgt die Spalte mit den Zöllen, die nun auf Importe des Landes anfallen.
Bei der Schweiz steht, das Land erhebe 61 Prozent Zölle auf US-Importe. Allerdings ist unklar, woher die Zahl stammt, die Schweiz erhebt auf die meisten Waren keine Industriezölle mehr. Die Schweizer Regierung kommentierte die Zahl auch noch nicht.
Was hältst du von den Zöllen, die Donald Trump gegen die Schweiz verhängt hat?
Die Formel des X-Users besagt: Handelsdefizit aus US-Sicht geteilt durch die Exporte. Der Güterexport der Schweiz in die USA beläuft sich auf 63,4 Milliarden Franken. Die USA erzielten im Warenhandel mit der Schweiz ein Defizit von 38,5 Milliarden Franken.
Das Defizit geteilt durch die Importe in die USA ergibt den Wert von 0,607 also gerundet die 61 Prozent, die Trump aufführt. Trump straft also einfach alle Länder ab, die mehr in die USA einführen, als sie von dort importieren.
Später bestätigte schliesslich auch das Weisse Haus die Methode, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt.
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