HaftverlängerungSingapur-Sprayer muss länger sitzen
Schlechte Nachricht für Oliver F.: Der Schweizer Sprayer muss in Singapur zwei Monate länger hinter Gittern schmoren. Der Prügelstrafe wird er trotzdem nicht entgehen.
Richter V.K. Rajah verlängerte am Mittwoch fast acht Wochen nach dem ersten Urteil die gegen Oliver F. verhängte Haftstrafe von fünf auf sieben Monate. Obendrein erhält er drei Stockschläge, wie es im ursprünglichen Urteil vorgesehen ist. Der Schweizer hatte das Berufungsgericht selbst angerufen in der Hoffnung, es würde das Strafmass reduzieren.
Der Graffiti-Sprayer war wie ein Schwerverbrecher in Hand- und Fussfesseln in den Gerichtssaal gebracht worden. Er nahm das Urteil des Berufungsrichters ohne sichtbare Gefühlsregung entgegen.
«Das ist ein hoher Preis für einen einzigen dummen Streich», meinte sein Anwalt Derek Kang. «Er trägt es aber mit Fassung.» Der Komplize des Schweizers hatte sich vor der Festnahme ins Ausland abgesetzt.
Zusatzstrafe wegen Einbruchs
Der 32-Jährige, der als IT-Berater in Singapur arbeitete, war mit einem Freund in ein U-Bahn-Depot eingedrungen und hatte dort einen Waggon mit Graffiti besprüht. Er wurde deshalb wegen Einbruchs in das Depot und Vandalismus verurteilt.
Mit dem ursprünglichen Urteil von Ende Juni war das Gericht deutlich unter der möglichen Höchststrafe geblieben. Für Vandalismus sieht die Rechtsprechung in Singapur bis zu drei Jahre Haft vor.
Zudem sind bis zu acht Stockschläge vorgesehen - diese Strafe stammt noch aus Zeiten britischer Kolonialherrschaft. Für das unerlaubte Betreten geschützter Bereiche hätten bis zu zwei Jahre Haft hinzukommen können.
Diese Simulation zeigt, wie die Prügelstrafe angewendet wird:
Dieses Graffiti hat der Schweizer gemalt: