ZDF-Experte Büchel«Vonn ist ein verrücktes Huhn, es ist eine grosse Herausforderung»
Lindsey Vonns Comeback im Skizirkus gibt zu reden. Experten nehmen Stellung zur Rückkehr auf die Rennstrecke.
Darum gehts
Lindsey Vonn kehrt mit 40 Jahren und einem künstlichen Kniegelenk in den Skisport zurück.
Marco Büchel, ZDF-Experte, sieht ihr Comeback als spannende Herausforderung.
Tina Weirather ist überzeugt, dass Vonn die Einzige ist, die ein Comeback mit einem künstlichen Kniegelenk schaffen kann.
Die Sensation rückt immer näher: Das Comeback von Lindsey Vonn soll noch in diesem Winter geschehen, mit 40 Jahren und mit künstlichem Kniegelenk. Und das in derselben Saison wie die Rückkehr von Lucas Pinhero Braathen und Marcel Hirscher.
Ex-Skirennfahrerin Tina Weirather sagt zu Vonns Comeback: «Ich kenne niemanden, der so verrückt ist, wie Lindsey Vonn.» Und: «Wenn es jemand schafft, mit einem künstlichen Kniegelenk zurückzukommen, dann sie», so Weirather im SRF.
Weirathers Landsmann Marco «Büxi» Büchel sagt im Gespräch mit 20 Minuten: «Vonn ist ein verrücktes Huhn, es ist eine crazy Idee und mental ist es eine grosse Herausforderung.»
Lindsey Vonn: Resultate zählen nicht
Der vierfache Weltcupsieger und heutige ZDF-Experte führt aus: «Sie kann nun schmerzfrei fahren – dass sie ausprobieren will, wie sich das anfühlt und ob sie eine Chance hat, das kann ich verstehen. Für den Skisport ist das wirklich spannend, es zählen nicht die Resultate, sondern es geht um die Geschichte dahinter.»
Büchel denkt, dass es Vonn einfacher haben werde als Hirscher, weil sie im Speed statt in den technischen Disziplinen antritt. «In den technischen Disziplinen der Männer ist das Niveau so krass hoch bis zur Nummer 60, da ist es schwieriger unter die besten 30 zu fahren. In der Abfahrt muss man je nach Wind oder Sonne noch etwas Glück haben, das Fenster ist so weiter geöffnet, um unter die besten 30 zu fahren», so Büchel.
Wird Vonn wieder an ihre alten Erfolge anknüpfen können?
Weirather sagt, es gebe Strecken, auf denen die US-Amerikanerin unschlagbar sei, und wenn sie jetzt keine Schmerzen mehr habe, komme sie vielleicht auch wieder besser über den Ski und könne mithalten.
Für die 35-jährige Weirather, die seit Januar Mutter ist, gibt es keine Anhaltspunkte, ob das mit dem künstlichen Kniegelenk funktionieren wird, weil das bisher noch niemand getan habe. «Lindsey wird den Beweis liefern, ob es klappt oder nicht.» Die Liechtensteinerin sieht ein grosses Risiko, Vonn habe ja schon starke Schäden erlitten, «aber es ist ihre Entscheidung – ihr Körper, ihre Verantwortung».
Büchel muss das Rennen sehen
Büchel fragt sich, ob es mit 40 und künstlichem Kniegelenk nicht gefährlich sei. «Ich hoffe, dass sie sich keine Verletzung zuzieht. Gegen Ende der Karriere nahm sie viel Risiko und stürzte oft, die Abfahrt ist einfach eine gefährliche Disziplin.»
Eines ist für den Liechtensteiner abschliessend klar: «Ich muss ihr erstes Rennen sehen, dann schaue ich verdammt neugierig zu, wie sie fährt.» Das werden auch die meisten Ski-Fans so tun – man darf gespannt sein.
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