Kreuzlingen TGSnowboard-Profi (19) von Auto angefahren
Sebastian Schüler (19) aus Kreuzlingen hat einen Traum: die Olympischen Winterspiele 2018. Ein schwerer Verkehrsunfall könnte alles zunichte machen.
Trotz des Unfalls von vergangenem Freitag will Sebastian Schüler den Traum von Olympia 2018 verwirklichen. (Video: air)
«Ich wollte noch so viel trainieren und jetzt tut mir alles weh.» Dies und wahrscheinlich tausend weitere Gedanken rasten Sebastian Schüler durch den Kopf, als er vergangenen Freitagabend mit seinem Velo verunfallte. Er war auf dem Weg zum Zahnarzt, als eine 20-jährige Autolenkerin kurz nach 17.45 Uhr nach links in Richtung Lengwil abbiegen wollte. Schüler war vortrittsberechtigt, wie die Thurgauer Polizei feststellte.
Er reagierte in Sekundenbruchteilen und riss das Fahrrad herum, so dass er auf der Motorhaube landete. «Ansonsten wäre ich mit voller Wucht ins Auto gefahren und wäre wohl nicht so glimpflich davongekommen», vermutet Schüler. Er brach sich den linken Ellbogen und wahrscheinlich auch die rechte Hand und zog sich Prellungen und Schürfwunden zu. Der Zeitpunkt des Unfalls kommt ungelegen, denn Schüler bereitete sich auf eine Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2018 vor.
Snowboarder seit Kinderschuhen
Schon früh war für Schüler klar, dass er Profi-Snowboarder werden wollte. «Wir gingen früher fast täglich Skifahren und in der ersten Klasse begann ich dann mit Snowboarden», erinnert sich Schüler. Als er damals einer jungen Alpin-Snowboarderin beim Fahren zusah, war es um ihn geschehen. «Für mich war dann klar: ‹Das will ich auch machen› und wünschte mir daraufhin eine Ausrüstung zu Weihnachten.» Danach trainierte er hart, wurde irgendwann von Swisssnowboard entdeckt und befindet sich zurzeit im B-Kader. In seiner jungen Karriere kann Schüler schon einige Erfolge vorweisen. «Besonders auf den vierten Platz an der Junioren-WM vor zwei Jahren und den zweiten Platz an der Schweizer Riesenslalom-Meisterschaft bin ich stolz», so Schüler.
Unfall wirft ihn um Wochen zurück
Den nächsten Erfolg würde er am liebsten an Olympia 2018 verbuchen. Dafür besucht Schüler das Sportgymnasium in Davos. «Dadurch kann ich mit der Matura abschliessen und gleichzeitig täglich trainieren», erklärt er. Einen halben Tag hat er jeweils Schule, den anderen Halbtag trainiert er. Er wäre auf Kurs gewesen, dann kam es zum Unfall. «Klar hat mich dies jetzt um Wochen zurückgeworfen», so Schüler.
Momentan ist er im Alltag auf die Hilfe seiner Eltern angewiesen. Das Training ist stark eingeschränkt, er kann höchstens einige Übungen im Wasser machen. «Durch diese Umstände bin ich jetzt dazu gezwungen, danach um einiges mehr zu trainieren, um den Rückstand auf die Konkurrenz aufzuholen», sagt Schüler. Dies verursache hohe Mehrkosten, die er nur schwer alleine aufbringen könne. «Deswegen bin ich auf eure Unterstützung angewiesen», so Schüler. Auf seiner Website www.sebastianschueler.ch kann er unter der Rubrik Sponsoren kontaktiert und unterstützt werden. So klappt es für ihn vielleicht doch, an den Olympischen Winterspielen 2018 in Südkorea dabei zu sein.