Fäkalien und zu viel ChlorSo dreckig sind unsere Badis wirklich
Neue Laborzahlen offenbaren immense Probleme mit der Wasserqualität in Frei- und Hallenbädern.
Darum gehts
Neue Berichte zeigen, dass es 2023 in vielen Schweizer Frei- und Hallenbädern Mängel bei der Wasserqualität gab.
Neben Keimen betreffen häufige Beanstandungen zu hohe Chloratwerten, die die Gesundheit gefährden können.
In einigen Fällen mussten Bäder aufgrund der schlechten Wasserqualität sofort geschlossen werden.
Der Sommer ist endgültig in der Schweiz angekommen und die Badis haben endlich Hochsaison. Immer wieder wird dabei die Wasserqualität thematisiert, denn offenbar pinkelt jeder fünfte Besucher in den Pool. Neue Zahlen der kantonalen Labore, welche Schweizer Frei- und Hallenbäder untersuchten, offenbaren nun laut «SonntagsBlick», dass es im vergangenen Jahr immer wieder Probleme bezüglich der Wasserqualität gab.
Hier die wenig schmeichelhaften Ergebnisse
Zürich: In fast einem Drittel der untersuchten Schwimmbecken wurden Mängel wie zu hohe Harnstoffwerte, gefährliche Fäkalbakterien oder krankheitserregende Keime im Wasser festgestellt.
Bern: Fast die Hälfte der 89 untersuchten Schwimmbecken wurden beanstandet.
Aargau: 44 der 45 untersuchten Schwimmbecken wurden – meist wegen fehlender Dokumente oder technischer Mängel – beanstandet.
Dabei war die Wasserqualität in einigen Fällen offenbar so schlecht, dass die entsprechenden Badeanstalten geschlossen werden mussten. In Bern mussten im vergangenen Jahr drei Bäder, in Luzern vier Bäder und in St. Gallen zwei Bäder direkt im Anschluss an die Tests geschlossen werden.
Wie wichtig ist dir die Wasserqualität in der Badi?
Alda Breitenmoser, Präsidentin der Schweizer Kantonschemiker, sagt gegenüber «SonntagsBlick», in heissen Sommern, wenn die Badis voll seien, könne es schwierig werden, alle Vorgaben bezüglich der Wasserqualität einzuhalten.
Die Anforderungen in Schweizer Frei- und Hallenbäder seien hoch und entsprechende Aufbereitungssysteme komplex. So wurden bei den Tests vom vergangenen Jahr auffallend häufig zu hohe Chloratwerte im Wasser bemängelt. Ist dieser zu hoch, drohen eine Beeinträchtigung der Sauerstoffaufnahme sowie Nierenschäden. Ist der Chloratwert hingegen zu tief, verfärbt sich das Wasser gelblich.
Obwohl dieser Umstand den Badeanstalten bekannt ist und auch mithilfe einer umfassenden Kampagne weiter darauf sensibilisiert wurde, gelang es 56 Prozent der Badeanstalten nicht, ihre Chloratwerte zu reduzieren.
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