So gehen wir nach der Corona-Krise shoppen

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Neustart im DetailhandelSo gehen wir nach der Corona-Krise shoppen

Shopping hat sich seit Corona grundlegend verändert. Auch nach der Krise bleibt manch ein Trend aktuell. Das sind die wichtigsten.

Die Corona-Krise hat den Detailhandel radikal verändert.
Hart getroffen wurden vor allem die Non-Food-Läden im stationären Handel.
Profiteure in der Krise waren die Onlinehändler.
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Die Corona-Krise hat den Detailhandel radikal verändert.

Sebastian Gollnow/dpa

Darum gehts

  • Corona hat den Detailhandel auf den Kopf gestellt.

  • Online ist König.

  • Die Läden sollen mehr Dienstleistungen und ein besseres Einkaufserlebnis bieten.

Lockdown, Homeoffice, Schutzkonzepte – die Corona-Krise hat den Detailhandel radikal verändert. Hart getroffen wurden vor allem die Non-Food-Läden im stationären Handel. Profitiert haben dagegen die Lebensmittelbranche und das Onlinegeschäft. So legte etwa der Coop-Onlinehandel im Corona-Jahr um ein Drittel zu.

«Die Pandemie ist ein Beschleuniger von Trends wie der Digitalisierung. Das ist eine positive Nachricht für junge Leute, die gerne shoppen gehen», sagt Credit-Suisse-Chefökonom Oliver Adler bei der Vorstellung der Detailhandels-Studie Retail Outlook 2021.

Zwar konnte nicht jeder Onliner zulegen. So musste etwa Zalando laut den Studienautoren im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang hinnehmen. Sie erklären das mit dem reduzierten Bedarf an Kleidern und Schuhen im Lockdown, wenn die Leute im Homeoffice arbeiten und abends nicht mehr ausgehen können.

Nach der Krise wird 2021 «das Jahr des Neustarts für den Detailhandel», sagt Martin Hotz von der Beratungsagentur Fuhrer & Hotz, der ebenfalls an der Studie mitwirkte. Die Studienautoren machen mehrere Trends aus, wie Corona das Einkaufen verändert, darunter folgende:

  • Onlinetrend und Lädelisterben

Während des Lockdowns brachen die Fussgängerfrequenzen in den Städten um bis zu 80 Prozent und in ländlichen Gebieten um bis zu 60 Prozent ein. Weil viele Leute auch nach der Krise im Homeoffice arbeiten könnten, werde der Onlinehandel noch stärker zunehmen. So würden die Leute, die im Lockdown Kleider und Schuhe online gekauft haben, auch nach der Krise über diesen Kanal einkaufen. Viele Händler prüften deshalb auch eine Optimierung des Filialnetze. Ob es zu vielen Filialschliessungen kommt, konnten die Autoren allerdings nicht sagen.

Non-Food-Handel soll 2021 zulegen

Die Ökonomen der Credit Suisse gehen davon aus, dass das Konsumverhalten der Schweizer Bevölkerung noch für einige Monate durch die Pandemie mitbestimmt wird. Das soll den Non-Food-Bereich stützen und zu einem Umsatzwachstum von 2 Prozent in diesem Segment führen. Der Food-Bereich allerdings soll um 6 Prozent abnehmen, weil die Messlatte im vergangenen Jahr dank Restaurant- und Grenzschliessungen so hoch war.

  • Verstärkte Schutzkonzepte

Die Händler haben laut den Studienautoren zahlreiche Massnahmen zum Schutz der Kunden und Angestellten getroffen, die auch nach der Krise zu sehen sein werden. Dazu gehören etwa kontaktlose Bezahllösungen. Manch ein Shop habe gar ein ganzheitliches Safe-Store-Konzept erstellt und etwa eine Waschstrasse für Einkaufswagen aufgebaut oder biete via App reservierbare Einkaufstermine an.

  • Digital verzahnte Services

Mit dem Onlinetrend steigen auch die Aktivitäten der Händler, den stationären Handel mit dem Onlineshop zu verzahnen. So werden etwa mehr Abholstationen eröffnet. In den Läden werde es nur noch wenig Auswahl geben, der Rest ist online erhältlich. Immer mehr Händler nutzen zudem Kanäle wie Instagram oder Whatsapp, um ihre Kunden zu erreichen und bieten etwa Live-Streams aus dem Shop oder virtuelle Beratungen.

  • Mehr Dienstleistungen

Läden dürfen laut Martin Hotz von der Beratungsagentur Fuhrer & Hotz keine «Verkaufsmaschinen» mehr sein. Statt allein auf den Umsatz zu achten, würden viele Händler ihre Dienstleistungen ausbauen und etwa eine verbesserte Beratungsleistung bieten. Zudem bekämen viele Läden und Schaufenster einen neuen Look, das Einkaufen soll so zu einem besseren Erlebnis werden.

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