Feuerteufel wütet im Wasseramt«So ist an Schlaf natürlich nicht mehr zu denken»
Mittlerweile gab es im solothurnischen Wasseramt über zehn Brände, die einen Zusammenhang haben könnten. Die Menschen in der Region sind alarmiert.
Am frühen Sonntagmorgen kam es in Obergerlafingen SO zu zwei Grossbränden.
20Min/News-ScoutDarum gehts
Die Brandserie im Kanton Solothurn reisst nicht ab. Nach einem Bauernhof in Kriegstetten in der Samstagnacht traf es in der Nacht auf Sonntag zwei Gebäude in Obergerlafingen: eine Schreinerei und eine Lager- und Bereitschaftshalle.
Die Meldung, dass eine Halle brenne, war ursprünglich um 00.55 Uhr in der Alarmzentrale eingegangen. Mehrere Polizeipatrouillen rückten daraufhin aus. Eine Patrouille entdeckte bei der Anfahrt einen weiteren Brand – jenen bei der Schreinerei. Die beiden Brände waren nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt.
«Habe den Rauch gerochen»
«Ich bin um 0.45 Uhr aufgestanden, weil meine Hunde nach draussen wollten. Als ich die Türe aufgemacht habe, habe ich sofort den Rauch gerochen», sagt D. S.*, die in der Nähe des Brandortes wohnt. «Dann ist die Feuerwehr gekommen.» Die Nervosität in der Region steigt.
«Natürlich machen sich hier in der Gegend alle Sorgen», sagt sie weiter. «Besonders die Bauern sind angespannt und alle anderen, die Holzgebäude besitzen.» Denn die unbekannte Täterschaft legt die Feuer zwar nicht ausschliesslich, aber bevorzugt an Einrichtungen aus Holz (siehe Box).
Über 10 Brände seit Anfang April
Brandserie ist belastend
D. P.* wohnt in Gerlafingen. Auch für sie ist die Brandserie belastend: «Ich finde es richtig schlimm und traurig. Ich kann mir nicht vorstellen, was in so einem Menschen vorgeht.» In der Samstagnacht sei sie zur Brandzeit gerade mit dem Auto von Zürich zurück nach Hause gekommen. «Da haben wir den Rauch gesehen. Zuerst dachten wir noch, es seien Wolken», sagt sie weiter. «Aber wir wissen ja, was in den letzten Wochen hier gelaufen ist.»
Wenn es wieder einmal brenne, kämen mittlerweile immer mehr Leute auf die Strasse. «Die Leute erwarten die Brände mittlerweile fast», sagt sie. «Und wenn dann wieder etwas passiert, geht man sich das anschauen. Man hört, dass etwas los ist, hört die Sirenen. An Schlaf ist so ohnehin nicht zu denken.»
«Die Stimmung im Dorf ist schlecht», sagte eine Frau aus Halten bereits im April zu 20 Minuten. «Wir haben 800 Einwohnerinnen und Einwohner, jeder kennt hier jeden. Die Brände sind momentan das Thema Nummer eins. Die Menschen haben riesige Angst.» Und weiter: «Wenn es jetzt langsam wieder Samstagabend wird, denken wir immer daran, dass es in der Nacht erneut brennen könnte», sagt sie.

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