Massnahmen zum Energiesparen: So kalt und dunkel wird es diesen Winter in der Stadt Luzern

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Massnahmen zum EnergiesparenSo kalt und dunkel wird es diesen Winter in der Stadt Luzern

Kühlere Schulzimmer, weniger Beleuchtung und Treppensteigen statt Liftfahren: Um der Energiekrise entgegenzuwirken, hat die Stadt Luzern einen umfangreichen Massnahmen-Katalog veröffentlicht.

Weniger Licht, weniger Wärme: Die Stadt Luzern möchte diesen Winter Strom sparen – mit Massnahmen in verschiedenen Bereichen. 
Das wurde in einer Mitteilung bekannt gegeben: Insgesamt 13 Massnahmen in vier Bereichen sollen zu einer Senkung des Energieverbrauchs der Stadt Luzern beitragen.
Umgesetzt werden die Massnahmen ab Oktober 2022, sodass sie in den Monaten November 2022 bis März 2023 wirken.
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Weniger Licht, weniger Wärme: Die Stadt Luzern möchte diesen Winter Strom sparen – mit Massnahmen in verschiedenen Bereichen. 

Unsplash: Lin Mei

Darum gehts

1,2 Millionen Kilowattstunden: So viel Energie möchte die Stadt Luzern diesen Winter, von November 2022 bis März 2023, einsparen. Die Stadt will damit «Bund und Kanton unterstützen und einen Beitrag leisten, um die drohende Energiemangellage zu verhindern», wie es in einer Medienmitteilung heisst. Dabei verzichtet die Stadt auf Massnahmen, die die Sicherheit tangieren oder eine Wirtschaftstätigkeit verunmöglichen. Dennoch werde es «Komforteinbussen» geben. Kurz zuvor verkündete auch der Kanton Luzern verschiedene Massnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs.

Insgesamt 13 Massnahmen in vier Bereichen sollen so zu einer Senkung des Energieverbrauchs der Stadt Luzern beitragen. Die Massnahmen treten ab Oktober 2022 in Kraft. Das sind die wichtigsten.

Öffentliche Gebäude und Verwaltungsgebäude werden kühler

Die Temperatur in Büroräumen wird um zwei Grad gesenkt, und auch in den Schulzimmern wird es kälter: Die Temperatur in den Unterrichtszimmern der Volksschule wird um ein Grad gesenkt. Fenster und Rollläden werden nachts und am Wochenende zudem konsequent geschlossen. Ausserdem wird das Warmwasser in Verwaltungsgebäuden abgeschaltet.

Wer baden oder Sport treiben geht, muss sich auf kälteres Wasser gefasst machen: Die Hallenbad Luzern AG, die Regionales Eiszentrum Luzern AG (REZ) und die Sportanlage Würzenbach AG reduzieren die maximale Duschwärme in ihren Anlagen um zwei Grad. Im Hallenbad werden das Wasser in den Sportbecken sowie die Raumtemperatur beim Sprungturm um je ein Grad gesenkt.

Geräte und Anlagen wie Computer, Monitore, Drucker, Kaffeemaschinen werden in allen öffentlichen Gebäuden, wie Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, ausserhalb der Arbeitszeiten komplett abgeschaltet. Eine Weihnachtsbeleuchtung in Dienstgebäuden wird es nicht geben. Dafür wird mehr Treppen gestiegen, denn «auf das Benützen von Aufzügen wird, wenn immer möglich, verzichtet», so die Stadt in der Mitteilung.

Keine Leuchten in der Leuchtenstadt

Die Stadt Luzern wird diesen Winter wohl ein merkbar dunkleres Bild abgeben: So wird die Aussenbeleuchtung öffentlicher und historischer Gebäude ausgeschaltet. Auch appelliert der Stadtrat an stadtnahe Organisationen und lokale Unternehmen, die Abschaltung allfälliger Leuchtreklamen zu prüfen. In einer allfälligen Mangellage würde das Abschalten der gesamten Strassenbeleuchtung zwischen 23 und 5.30 Uhr geprüft.

Ebenso sind Grossveranstaltungen aller Art, wie die Weihnachtsmärkte, das Lichtfestival Luzern (LiLu) oder Live on Ice, betroffen: Im Rahmen des Bewilligungsverfahrens für Veranstaltungen im öffentlichen Raum müssen Gesuchstellende darlegen, welche Energiesparmassnahmen geprüft und umgesetzt werden.

Der Verein Weihnachtsbeleuchtung hat vorletzte Woche kommuniziert, dass er auf die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung zugunsten anderer «leuchtender Alternativen» verzichtet. 500 Kerzenlaternen sollten als Ersatz dienen, schreibt der Verein in einer Mitteilung.

Auch in Bussen wird es kühler  

In den Bussen soll weniger geheizt werden: Deswegen fordert die Stadt Luzern die Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) dazu auf, abzuklären, wie weit die Temperatur in den Bussen reduziert werden kann. Eine Senkung der Temperatur könne im Rahmen der vom Fahrzeughersteller deklarierten Möglichkeiten umgesetzt werden. «Die Prüfung, die Entscheidung und die Umsetzung obliegen jedoch VBL», heisst es in der Mitteilung.

Sensibilisierungsmassnahmen

Das Ziel des Bundes, den Gasverbrauch und den Stromverbrauch markant zu senken, werde aktiv unterstützt, heisst es im Faktenblatt. Die Sensibilisierungskampagne des Bundes wird gezielt auf den stadteigenen Kommunikationskanälen der Stadt weiterverbreitet. Ausserdem würden 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer spezifischen, internen Sensibilisierungskampagne auf die möglichen Energiesparmassnahmen aufmerksam gemacht. Mieterinnen und Mieter städtischer Liegenschaften würden ausserdem angeschrieben, um sie auf mögliche Energiesparmassnahmen aufmerksam zu machen.

Krisenstab wurde genehmigt

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