«Pandora Papers»So mischen Schweizer Berater im heiklen Offshore-Geschäft mit
Laut den «Pandora Papers» hat beispielsweise Ilham Aliev, der Präsident von Aserbaidschan, Briefkastenfirmen eröffnet, um Geld zu verstecken. Eine Schweizer Atemtherapeutin soll dabei kräftig mitgeholfen haben.
Darum gehts
Neue geheime Dokumente bringen neue Informationen zum umstrittenen Geschäft mit Briefkastenfirmen ans Tageslicht.
In den «Pandora Papers» ist auch von der Schweiz die Rede.
Schweizer Offshore-Berater und -Beraterinnen seien etwa auch für eine Firma im Umfeld von Wladimir Putin tätig, schreiben Zeitungen von Tamedia.
Laut dem «Tages-Anzeiger» decken die «Pandora Papers» Informationen zu Briefkastenfirmen von mehr als 300 Politikern und Politikerinnen und Amtspersonen auf. Auch Schweizer Berater und Beraterinnen seien in den Daten allgegenwärtig. Sie hätten bei einer Kanzlei in der Karibik über 7000 Offshore-Firmen betreut. Laut einer anderen Liste waren Schweizer Berater und Beraterinnen bei jeder fünften Firma dabei, die unter Verdacht der Geldwäscherei kam.
Anwälte und Anwältinnen, Treuhänder und -händlerinnen und Berater und Beraterinnen aus der Schweiz gehören gemäss der Zeitung zu den wichtigsten Personen im Geschäft. «Sie schrecken auch nicht davor zurück, für heikelste Kunden und Kundinnen zu arbeiten, darunter Könige und Königinnen, Autokraten und verurteilte Kriminelle», schreibt der Tamedia-Recherchedesk, der an der Auswertung der Papers beteiligt ist.
Schweizerin hilft Präsident von Aserbaidschan
Als Beispiel nennt die Zeitung Ilham Aliev, den Präsidenten von Aserbaidschan, der dutzende Briefkastenfirmen eröffnete. Betreut habe dieses Offshore-Imperium eine Atemtherapeutin aus dem Kanton Schwyz. Die Kinder des Präsidenten hätten über diese Briefkastenfirmen Immobiliendeals in Millionenhöhe in London abgewickelt.
Andere Schweizer Offshore-Berater und -Beraterinnen waren laut den Tamedia-Zeitungen etwa für den König von Jordanien tätig oder für mehrere Personen, die im Skandal um den brasilianischen Ölkonzern Petrobras wegen Korruption oder Geldwäscherei verurteilt wurden - oder für eine Firma, über die Millionen für den Bau eines Palasts flossen, der laut Recherchen aus Russland für Präsident Putin gebaut wurde.
Über 300 Amtspersonen
In den «Pandora Papers» finden sich Informationen zu Briefkastenfirmen von über 300 Politikern und Politikerinnen und hohen Amtspersonen aus über 90 Ländern. Darunter sind mehr als 30 aktuelle oder ehemalige Staatsoberhäupter. In Europa kommen nun etwa der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis und der Präsident der Ukraine, Wolodimir Selenski, wegen ihrer Offshore-Strukturen unter Druck.
My 20 Minuten
Als Mitglied wirst du Teil der 20-Minuten-Community und profitierst täglich von tollen Benefits und exklusiven Wettbewerben!