So überzeugst du bei deiner nächsten Bewerbung

Publiziert

Neues Jahr, neuer Job?So überzeugst du bei deiner nächsten Bewerbung

Die aktuelle Wirtschaftslage sieht für Arbeitsuchende vielversprechend aus. Eine Personalexpertin und ein Personalexperte sagen, was eine gute und aussagekräftige Bewerbung ausmacht.

Personalexpertin Ursula Bergundthal gibt Tipps für das Bewerbungsgespräch.

Video: Tarek El Sayed

Darum gehts

  • Vor allem Jugendliche sind mit ihrem Job unzufrieden und wollen sich beruflich neu orientieren.

  • Die Aussichten auf dem Schweizer Arbeitsmarkt sehen für Stellensuchende aktuell sehr gut aus.

  • Für eine überzeugende Bewerbung fehlt es in vielen Fällen an Persönlichkeit beim Bewerbungsbrief.

Lehrabbrüche sind auf einem neuen Rekordhoch. Viele Jugendliche sind unzufrieden und möchten sich beruflich neu orientieren. Das hat verschiedene Gründe: die Wahl des falschen Berufs, wütende Lehrmeister oder Reduktion aufs Äussere. Nicht nur für Jugendliche, auch für Erwachsene sind das neue Jahr und die damit verbundenen Vorsätze ein Ansporn, beruflich eine neue Herausforderung zu finden. Die Ausgangslage könnte laut Personalexperte Matthias Mölleney nicht besser sein: «Der Arbeitsmarkt ist aktuell sehr arbeitnehmerfreundlich. Die Zahl der offenen Stellen ist hoch, die Arbeitslosigkeit tief.» Für Arbeitssuchende bedeute dies, dass es weniger Konkurrenz bei der Stellensuche gibt. «Ein guter Zeitpunkt, wenn man sich berufliche Veränderung wünscht.»

Fachkenntnisse, Erfahrung und Persönlichkeit ist das, was zählt

Anforderungen wie das Vermeiden von Schreib- und Grammatikfehlern sowie ein strukturierter Aufbau beim Text sind unverzichtbar. Eine persönliche Anrede im Begleitbrief, falls der Name vorhanden ist, sollte selbstverständlich sein. Im Motivationsschreiben sollte klar zum Ausdruck kommen, welchen Mehrwert man dem Unternehmen mit seinen persönlichen Kenntnissen und Erfahrungen bringen kann. Dabei ist es essentiell, sich immer wieder am Stellenbeschrieb zu orientieren, laut Mölleney aber nicht zu stark: «Man soll die Sätze nicht übernehmen oder auf die Ich-Form umschreiben. Es macht aber Sinn, wichtige Stichworte zu übernehmen und seine persönlichen Erfahrungen darauf zu beziehen.» Wichtig sei, dass das Schreiben persönliche und emotionale Komponenten beinhaltet. Oftmals fehle den Bewerbungsbriefen die Individualität. Laut Personalexpertin Ursula Bergundthal soll man möglichst spezifisch sein: «Wenn man Kompetenzen mit konkreten Beispielen untermauern kann, ist das eine grosse Hilfe.»  

Für Bergundthal ist der Lebenslauf noch wichtiger als der Bewerbungsbrief. Auch hier gibt es Standards: Ein professionelles Foto und ein übersichtlicher und optisch ansprechender Lebenslauf. Wer beim Foto unsicher ist, soll es verschiedenen Personen zeigen und sie nach ihrem Eindruck fragen. «Lebenslauf und Bewerbungsbrief dürfen sich in keinster Weise widersprechen und keine Lücken offen lassen.»

Selbstbewusstsein ist erwünscht, aber man sollte laut der Personalexpertin ehrlich sein. Wenn die Französisch-Kenntnisse als sehr gut beschrieben werden und das nicht der Wahrheit entspreche, fliege das spätestens beim Bewerbungsgespräch auf: «Wenn der Gesprächspartner plötzlich die Sprache wechselt, wird schnell klar, dass man in der Bewerbung gelogen hat.»

Wie zufrieden bist du mit deinem aktuellen Job?

Der Dresscode und die klassischen Fragen beim Bewerbungsgespräch

Für das Bewerbungsgespräch ist eine intensive Vorbereitung laut Mölleney substantiell: «Nichts ist peinlicher, als wenn man sich bewirbt und nicht Bescheid weiss über die Vision, Strategie und Ausrichtung einer Firma.» Auch sollte man laut Ursula Bergundthal auf alle möglichen Fragen vorbereitet sein. Ein Klassiker: «Wo sehen sie sich in fünf Jahren?» Auch wenn viele Unternehmen mittlerweile darauf verzichten, taucht diese Frage immer wieder auf. Und die Antworten darauf dürfen laut der Personalexpertin sehr differenziert ausfallen: «Wichtig ist aber, dass der Arbeitnehmer spürt, dass man zukunftsorientiert und selbstreflektiert denkt.» Eine weitere Frage, die immer wieder auftaucht: «Was sind ihre Stärken und Schwächen?». Auch hier gibt es laut Mölleney eine Strategie: «Man sollte sich vor allem auf seine Stärken konzentrieren und dazu sehr gut und mit Beispielen etwas sagen können».

Ähnlich wie das Bewerbungsschreiben soll auch die Kleidung auf das Unternehmen abgestimmt sein. «Wenn alle mit Jeans und Sneakers arbeiten, dann sollte ich nicht im Anzug zum Gespräch erscheinen», so Matthias Mölleney. Laut Ursula Bergundthal gibt es einen konkreten Tipp: «Immer einen Tick besser anziehen, als man später zur Arbeit geht.»

Keine News mehr verpassen

Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.

Deine Meinung zählt

51 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen