So viele Kebabs essen wir pro Sekunde

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Dönerland SchweizSo viele Kebabs essen wir pro Sekunde

Döner Kebab ist in der Schweiz so populär wie nie zuvor. Wir zeigen, wie beliebt und wie kalorienreich der türkische Fast-Food ist.

Nikolai Thelitz
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Nikolai Thelitz
2015 wurden 24'000 Tonnen Dönerfleisch verbraucht. Das würde bedeuten, dass pro Jahr rund 108 Millionen Kebabs über die Ladentheken der Imbissstände wandern – oder 3,4 pro Sekunde.
Die Beliebtheit des Kebabs steigt laut den Zahlen des Dönerverbandes stetig an. So hat sich die Menge des in der Schweiz verbrauchten Dönerfleischs seit 2004 verzehnfacht.
Döner ist eine Hauptmahlzeit: Ein Dürüm Kebab mit 150g Scheibenfleisch von Kalb und Lamm, 75 Gramm Salat und Gemüse, 80 Gramm Fladenbrot und 25 Gramm Joghurt-Sauce kommt auf 627 kcal.
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2015 wurden 24'000 Tonnen Dönerfleisch verbraucht. Das würde bedeuten, dass pro Jahr rund 108 Millionen Kebabs über die Ladentheken der Imbissstände wandern – oder 3,4 pro Sekunde.

Keystone/Gaetan Bally

Döner Kebab erfreut sich in der Schweiz grösster Beliebtheit. Die Dönerbranche will nun gar den Beruf des Dönerverkäufers als Lehrberuf etablieren. Doch wie viele Döner essen die Schweizer pro Jahr und was steckt in so einem Döner drin? 20 Minuten macht den grossen Kebab-Check.

3,4 Döner pro Sekunde

In der Schweiz gibt es laut Zahlen des Döner Kebab Gewerbe Verbands der Schweiz rund 3000 Dönerbuden, welche Kunden mit dem türkischen Gericht versorgen.

2015 wurden 24'000 Tonnen Dönerfleisch verbraucht, pro Kilo lassen sich laut Dönerverband rund 4 bis 5 Portionen Döner mit 150 Gramm Fleisch herstellen, da der Spiess beim Braten an Gewicht verliert und ein Teil des Fleisches nicht verwertet werden kann.

Das würde bedeuten, dass pro Jahr rund 108 Millionen Kebabs über die Ladentheken der Imbissstände wandern, oder 3,4 pro Sekunde. Seit Sie diesen Artikel angeklickt haben, wurden also in der Schweiz schon

Auf die Bevölkerung der Schweiz gerechnet würde das bedeuten, dass jeder Schweizer im Schnitt 13,5 Döner pro Jahr verdrückt – also etwas mehr als einen pro Monat.

10 mal mehr Fleisch

Die Beliebtheit des Kebabs steigt laut den Zahlen des Dönerverbandes stetig an. So hat sich die Menge des in der Schweiz verbauchten Dönerfleischs seit 2004 verzehnfacht. Damals waren es erst 2400 Tonnen Dönerfleisch.

Von den 51,35 Kilo Fleisch, die der Schweizer 2015 pro Kopf verdrückte, entfielen 2,9 Kilo oder rund 5,6 Prozent auf Dönerfleisch.

627 Kalorien im Kebab

Ein durchschnittlicher Kebab bringt laut dem Hersteller Royal Döner rund 615 Kalorien und 35 Gramm Fett auf die Waage. «Damit deckt er fast ein Drittel der Gesamtkalorien pro Tag eines Erwachsenen und sollte nicht als nur eine Kleinigkeit zwischendurch betrachtet werden», schreibt der Verband auf seiner Website. Doch wie kommt diese Zahl zustande? Dafür muss man sich die Zusammensetzung eines Döners erst einmal genauer anschauen.

Ein Döner enthält je nach Imbiss etwa 100 bis 180 Gramm Fleisch, wobei meist vorwiegend Kalbfleisch verwendet wird, aber auch Lammfleisch zum Zug kommt. Neben Scheibenfleisch gibt es den Hackfleischdöner und auch der Döner mit Geflügelfleisch wird in vielen Dönerständen angeboten. Der Einfachheit halber rechnen wir mit 150g Scheibenfleisch von Kalb und Lamm. Hinzu kommen 75 Gramm Salat und Gemüse, 80 Gramm Fladenbrot und 25 Gramm Sauce.

Das Fleisch leistet laut den Nährwerttabellen von Royal Döner also einen Kalorienbeitrag von 417 Kalorien, das Fladenbrot bringt 172 Kalorien auf die Waage. Der Salat in einem Döner hat laut der Seite Figurbetont.com nur 25 kcal. 13 Kalorien entfallen auf die Joghurtsauce. Das macht Total 627 Kalorien – und das ist noch die Diätvariante: Nimmt man Cocktailsauce, schlägt dies mit 80 Kalorien zu Buche, und ein Taschenbrot hat 253 Kalorien.

Deutsche haben leicht mehr Kebab-Hunger

Der moderne Döner soll in den 70er-Jahren von türkischen Einwanderern in Berlin erfunden worden sein und sich seither auf der ganzen Welt verbreitet haben. Damit dürfte Deutschland mit seiner grossen Türken-Community als Dönerland schlechthin gelten. Der Schweizer Dönerverband behauptet jedoch:« Der Konsum pro Person ist verglichen mit Deutschland sehr viel höher.»

Der Vergleich mit Deutschland zeigt: Zwar stehen in der Schweiz mehr Dönerbuden pro Einwohner, doch der Konsum pro Kopf ist in Deutschland noch etwas höher.

Grafiken: Ethel Keller

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