Einfache TippsSo wird Food-Waste minimiert
In der Schweiz werden jedes Jahr rund 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Dies belastet das Haushaltsbudget und die Umwelt unnötig.
Übernutzung landwirtschaftlicher Flächen, hoher Wasserbedarf, Erzeugung von Treibhausgasen: Die Produktion von Lebensmitteln ist weltweit für rund 30 Prozent aller Umweltbelastungen verantwortlich. Bis zu einem Drittel aller Lebensmittel geht jedoch auf dem Weg zum Teller verloren oder wird verschwendet. Das sind in der Schweiz pro Jahr rund 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel. Werfen wir einwandfreies Essen in den Abfall, werden knappe Ressourcen wie Wasser, Böden und fossile Energieträger also vergebens belastet oder verbraucht. Gleichzeitig verknappt eine durch Verluste erhöhte Nachfrage das weltweite Angebot an Lebensmitteln – während die Ernährungssicherheit vieler Menschen nicht garantiert ist.
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Die Verluste über die ganze Lebensmittelkette sind laut dem Verein Foodwaste.ch in den meisten Ländern ungefähr gleich hoch. Sie unterscheiden sich allerdings in der Verteilung über die Lebensmittelkette. Während in Industrieländern rund die Hälfte der Lebensmittelverschwendungen auf die Endkonsumenten zurückzuführen ist, landet in Schwellen- und Entwicklungsländern in privaten Haushalten sehr wenig im Abfall. In ärmeren Regionen der Welt sind dafür die Verluste bei der Ernte, in der Lagerung und der Verarbeitung höher, da oftmals effiziente Technologien und das nötige Wissen fehlen. Hierzulande wird fast die Hälfte der Abfälle in Haushalten und der Gastronomie verursacht. Weggeworfene Lebensmittel verursachen in der Schweiz Mehrkosten in Milliardenhöhe und belasten Haushaltsbudgets sowie die Umwelt unnötig.
In Haushalten entsteht Food-Waste zum Beispiel, weil zu viel eingekauft wird, Lebensmittel im Kühlschrank vergessen gehen, Frischprodukte nicht korrekt gelagert werden und kaputt gehen oder zu viel gekocht wird. Hier gibt es Tipps, wie Lebensmittelverschwendungen minimiert werden können:
Einkaufen: Vor dem Wocheneinkauf sollte man sich fragen, wie oft in der kommenden Woche wie viele Personen zu Hause essen werden, was aktuell im Kühlschrank steht und wie man bereits gekaufte Lebensmittel mit Frischprodukten ergänzen möchte. Menüplane und darauf basierende Einkaufszettel helfen dabei, bewusster einzukaufen.
Aufbewahren: Wurden trotz bedachten Lebensmitteleinkaufs doch mal zu viele Frischprodukte gekauft, lassen sich viele davon problemlos einfrieren. Bei Fleisch und Fisch hängt es vom Fettgehalt ab, wie lange die Produkte eingefroren werden können. Rind- und Kalbfleisch kann im Tiefkühler bis zu einem Jahr aufbewahrt werden, im Falle von Geflügel sind es vier bis sechs Monate. Hart- und Scheibenkäse kann ebenfalls eingefroren werden, Weich- und Streichkäse hingegen nicht. Zahlreiche Gemüsesorten wie beispielsweise Bohnen, Erbsen oder Lauch sind tiefgekühlt mehrere Monate haltbar. Kleiner Tipp für Alleinlebende, die mit grossen Packungen zu kämpfen haben: Viele Lebensmittel wie etwa Reibkäse, Butter, frische Tortellini und Spätzle lassen sich portioniert einfrieren. Dies gilt auch für bereits gekochtes Essen: Nudeln, Reis oder Gemüse nach dem Kochen und Abkühlen in Gefrierbeutel geben und ab in den Tiefkühler damit. Frisches Obst und Gemüse sind eingemacht oder eingekocht bis zu drei Monate haltbar. Aus den meisten Beeren lassen sich leckere Konfitüren zubereiten, sodass der Sommergeschmack bis nach Ende der Beerensaison anhält.
Vorräte: Auch wenn ein kleiner Notvorrat an lange haltbaren Lebensmitteln wie Nudeln, Reis, eingemachtem Gemüse oder Fertigsaucen in Gläsern und Konservendosen eine beruhigende Wirkung haben mögen, sollte das Verfallsdatum der Vorräte regelmässig überprüft werden.
Kein voreiliges Wegschmeissen: Das Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet nicht, dass ein Lebensmittel danach ungeniessbar ist. Es ist besser, das Produkt genau zu betrachten, daran zu riechen und es zu betasten. Hat das kürzlich abgelaufene Joghurt noch keinen seltsamen Geruch entwickelt? Ist der Hartkäse nicht mit Schimmel überzogen und riecht normal? Können die nicht mehr ganz knackigen Rüebli vielleicht in einer Suppe mitgekocht werden? Oft können Produkte auch nach Ablauf des Verfallsdatums noch ohne Gesundheitsrisiko oder Geschmackseinbussen konsumiert werden.
Resteverwertung: Aus den meisten Essensresten lassen sich einfache Gerichte zubereiten. Ist vom Vorabend noch ein wenig Pasta oder Reis übrig, kann man daraus einen kleinen Nudel- oder Reissalat machen. Grillfleisch eignet sich gut als Sandwichbeilage, bereits hart gewordenes Brot kann zu Fotzelschnitten verarbeitet oder in Suppen und Salatsaucen getunkt werden, und viele Gemüsesorten können entweder nochmals aufgewärmt oder kalt als Antipasti gegessen werden.
Teilen: Eine Alternative zum Einmachen, Einfrieren und zur Resteverwertung stellt Food Sharing dar. In vielen Städten gibt es inzwischen Initiativen gegen Food-Waste, wobei Lebensmittel, die zwar noch geniessbar sind, aber das offizielle Verfallsdatum bereits überschritten haben, getauscht oder verschenkt werden.