Zu hoher Phosphorgehalt: Behörden wollen den Zugersee wieder gesund machen

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Viel zu viel PhosphorSo wollen Behörden den Zugersee wieder gesund machen

Im Zugersee hat es zu viel Phosphor und zu wenig Sauerstoff. Mit einer Reihe von Massnahmen soll die Wasserqualität verbessert werden.

So schön er auch sein mag: Mit einem Phosphorgehalt von rund 80 Milligramm pro Kubikmeter ist der Zugersee der nährstoffreichste See der Schweiz.
Gleichzeitig ist der Sauerstoffgehalt im Wasser zu niedrig. 
Fische und andere Wasserlebewesen sind jedoch auf einen genügend hohen Sauerstoffgehalt angewiesen.
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So schön er auch sein mag: Mit einem Phosphorgehalt von rund 80 Milligramm pro Kubikmeter ist der Zugersee der nährstoffreichste See der Schweiz.

Amt für Umweltschutz Zug

Darum gehts

  • Im Zugersee hats zu viel Phosphor, dadurch wachsen Algen zu stark.

  • An der Oberfläche des Sees ist die Wasserqualität gut, in der Tiefe braucht es aber unbedingt mehr Sauerstoff. Dieser ist für Plankton und Fische lebensnotwendig.

  • Der Kanton Schwyz will nun die Nährstoffzuflüsse in den See besser kontrollieren.

  • Eine Pressluftanlage soll den See bald besser durchmischen.

Der Zugersee hat trotz eines Teilerfolgs in der Reduktion der Nährstoffeinträge zu viel Phosphor und zu wenig Sauerstoff im Wasser. Mit einem Phosphorgehalt von rund 80 Milligramm pro Kubikmeter ist es der nährstoffreichste See der Schweiz. Darum muss er saniert werden. Damit man den See als «gesund» einstufen kann, muss der Phosphorgehalt auf einen Wert von maximal 30 Milligramm pro Kubikmeter gesenkt werden. Unter anderem durch die Landwirtschaft gelangt Phosphor ins Wasser. Dort wird der Stoff zur Düngung eingesetzt und ist gemäss Bund «eine wichtige Voraussetzung für gute Erträge von einwandfreier Qualität».

«Für die Sanierung des Sees müssen See-externe und parallel See-interne Massnahmen umgesetzt werden», sagt Sandro Patierno, Regierungsrat und Vorsteher des Schwyzer Umweltdepartements. Das Departement hat nun auf dem Kantonsgebiet einen sogenannten Zuströmbereich am Zugersee definiert, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.

Nährstoffe sollen auf ein Minimum gesenkt werden

Der Zuströmbereich gehört zu den See-externen Massnahmen. «Hier geht es darum, dass der Nährstoffeintrag durch die Landwirtschaftsbetriebe in den See auf ein Minimum gesenkt wird», so der Regierungsrat. Im Zuströmbereich in Schwyz sind 150 Betriebe betroffen. Zahlreiche Betriebe haben laut Patierno ihre Aufgaben erfüllt, um die gesetzlichen Vorgaben zu erreichen. Für die betroffenen zehn weiteren Landwirtschaftsbetriebe wurden nun zusätzliche Massnahmen bzw. Nährstoffbilanzen erstellt.

Zudem suchten die Behörden das Gespräch mit den Bauernbetrieben, um sie auf das Thema zu sensibilisieren und Massnahmen zur Senkung der Nährstoffbilanz vorzubereiten. Für die Überprüfung der Auswirkungen auf den See wird ein Monitoring durchgeführt. «Der Kontakt mit den Bauernbetrieben ist ein fortlaufender Prozess», so der Regierungsrat.

Projekt zur Belüftung des Sees

Auch die Kantone Zug und Luzern, die den See umgeben, haben im Sommer solche Zuströmbereiche definiert. In Zug liegen rund 250 Betriebe im Gebiet. Etwa 60 davon müssen Massnahmen ergreifen. In Luzern liegen 34 Betriebe im Gebiet. Massnahmen umsetzen müssen dort nur wenige. Auch im Bereich der Siedlungsentwässerung werden in den Kantonen weitere Massnahmen umgesetzt.

Das alleine reicht aber nicht aus: «Der Zugersee kann längerfristig nur saniert werden, wenn auch See-interne Massnahmen umgesetzt werden», sagt Patierno. Eine Möglichkeit ist dabei eine sogenannte Zirkulationsunterstützung durch Pressluft. Das heisst, dass durch eine Belüftung des Sees die verschiedenen Schichten im Wasser besser durchmischt werden sollen. Denn: An der Oberfläche des Sees ist genügend Sauerstoff vorhanden, in tieferen Schichten fehlt er jedoch. Fische und andere Wasserlebewesen sind jedoch auf einen genügend hohen Sauerstoffgehalt angewiesen. Für eine Belüftung trifft der Kanton Zug derzeit Abklärungen für eine «zeitnahe» Umsetzung. «Hier wurde diesbezüglich eine Projektplanung erstellt, damit eine zeitnahe Umsetzung möglich ist. Die Rückführung des Zugersees in den naturnahen Nährstoffzustand bleibt eine Generationenaufgabe», so der Regierungsrat. 

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