Sorge um Image der HSG

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HSG-Rektor in KritikSorge um Image der HSG

Nach einer Spesenaffäre und nachdem HSG-Professor Johannes Rüegg-Stürm das VR-Präsidium der Raiffeisen niedergelegt hat, steht nun auch Rektor Thomas Bieger in der Kritik.

Thomas Bieger, HSG-Rektor und Verwaltungsratspräsident der Jungfraubahnen, bei der Präsentation des Betriebsergebnisses der Jungfraubahnen am Mittwoch, 22. April 2015, in Bern.

Thomas Bieger, HSG-Rektor und Verwaltungsratspräsident der Jungfraubahnen, bei der Präsentation des Betriebsergebnisses der Jungfraubahnen am Mittwoch, 22. April 2015, in Bern.

Keystone/Lukas Lehmann

Die Finanzmarktaufsicht Finma hat der Jungfraubahn Holding AG eine Rüge erteilt. Am Mittwoch geriet deswegen Thomas Bieger, Rektor der Universität St. Gallen, in den Fokus der Medien. Er ist Verwaltungsratspräsident des Unternehmens. Der Vorwurf: Die Jungfraubahn habe ihren Aktienkurs manipuliert.

Am Mittwoch brachte der «Tages-Anzeiger» in einem Bericht das Verfahren in Verbindung mit Thomas Bieger, Rektor der Universität St. Gallen. Bieger ist seit 2006 Verwaltungsratspräsident der Jungfraubahn Holding AG.

Rektor verdient fast 200'000 Franken zusätzlich

Darauf gerieten die Nebentätigkeiten des Rektors sowie deren Entschädigungen in den Fokus. Das «Tagblatt» berichtet am Freitag, dass Bieger neben seinem Lohn von rund 335'000 Franken auch noch fast 200'000 Franken brutto mit den Nebentätigkeiten eingenommen habe. Als VR-Präsident der Jungfraubahnen erhielt er rund 160'000 Franken brutto, als Präsident der Verwaltung der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) weitere 34'000 Franken.

Sum­ma sum­ma­rum erhielt Bieger 2017 rund 529'000 Franken. Damit verdient der Rektor der HSG mehr Geld als ein Bundesrat. Diese erhalten pro Jahr rund 445'000 Franken.

Kritik von der CVP

Die CVP fordert Bildungschef Stefan Kölliker auf, Klarheit rund um die Kritik an Exponenten der Universität St. Gallen zu schaffen. Als Präsident des Universitätsrats solle Regierungsrat Stefan Kölliker seine Führungsverantwortung wahrnehmen und Transparenz sowie Klarheit schaffen, um einen langfristigen Reputationsschaden der renommierten Hochschule zu verhindern, forderte die CVP am Donnerstag in einem Communiqué.

Massiver Imageschaden – mehr Sensibilität gefordert

Die verschiedenen Vorfälle in den letzten Wochen und die von der Finma gerügte Aktienkursmanipulation bei einem börsenkotierten Unternehmen, dessen Verwaltungsratspräsident HSG-Rektor Thomas Bieger sei, schadeten dem Image und der Ausstrahlung der Universität St.Gallen massiv.

Die CVP fordert von der Bildungsinstitution mehr Sensibilität im Umgang mit öffentlichen Geldern. «Generell werfen die Vorkommnisse grundsätzliche Fragen auf in Bezug auf die Führung und Organisation der Universität St.Gallen», schreibt die Partei.

(20 Minuten/sda)

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