«Dramatischer Anstieg» - Speiseröhre verätzt – Elias wegen Knopfbatterie notoperiert

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«Dramatischer Anstieg»Speiseröhre verätzt – Elias* wegen Knopfbatterie notoperiert

Die Fälle von Kindern, die eine Knopfbatterie verschlucken, ist während Corona dramatisch gestiegen. Nun wollen einige Kinderärzte in der Schweiz gemeinsam vor den Gefahren warnen.

Die Fallzahlen von Kindern, die eine Knopfbatterie verschlucken, ist während des Corona-Lockdowns dramatisch gestiegen.
Von diesem Fall berichtet das Universitätskinderspital beider Basel auf seinem Blog anlässlich des Welt-Knopfbatterie-Tags, der am 12. Juni begangen wurde.
Elias ist kein Einzelfall. Im Lockdown seien die Fallzahlen von Kindern, die Batterien verschlucken «dramatisch gestiegen», so eine italienische Studie.  Auch Kinderärzte aus anderen Ländern berichten von einer spürbaren Zunahme.
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Die Fallzahlen von Kindern, die eine Knopfbatterie verschlucken, ist während des Corona-Lockdowns dramatisch gestiegen.

Universität Zürich

Darum gehts

  • Wenn Kleinkinder Knopfbatterien verschlucken, kann das verheerende gesundheitliche Folgen haben.

  • Während des Lockdowns haben solche Fälle «dramatisch zugenommen», wie das Universitäts-Kinderspital beider Basel berichtet.

  • In der Schweiz haben sich nun Kinderärzte zusammengetan, um vor den Gefahren zu warnen.

Auf einmal wollte Elias* nichts mehr essen. Die Eltern brachten den zehnmonatigen Säugling sofort ins Kinderspital in den Notfall, als sie merkten, dass er gar nichts mehr schluckt. Auf dem Röntgenbild wird ein Fremdkörper in Elias’ Speiseröhre ersichtlich. Es folgt eine Notoperation unter Vollnarkose. Entfernt wird eine Knopfbatterie. Wie sich später herausstellt, hat Elias diese irgendwie aus einer Fernbedienung entnehmen können.

Die Batterie hat in Elias’ Speiseröhre eine chemische Reaktion in Gang gesetzt und sie stark verätzt. Doch er hatte Glück. Dank der schnellen Vorstellung im Spital und sofortigen professionellen Versorgung bleibt für ihn der Zwischenfall ohne schwere Folgen.

Von diesem Fall berichtet das Universitätskinderspital beider Basel auf seinem Blog anlässlich des Welt-Knopfbatterie-Tags, der am 12. Juni begangen wurde. Elias ist kein Einzelfall. Im Lockdown seien die Fallzahlen von Kindern, die Batterien verschlucken «dramatisch gestiegen», so eine italienische Studie. Auch Kinderärzte aus anderen Ländern berichten von einer spürbaren Zunahme. In der Schweiz haben sich deshalb nun Kinderärzte zu einer Arbeitsgruppe zusammengetan. Gemeinsam wollen sie vor den Gefahren warnen.

Verätzungen innert Minuten

Wenn ein Kind eine Knopfbatterie verschlucke, könne sich sein Leben schlagartig verändern. Eltern seien sich der verheerenden Folgen kaum bewusst, so das UKBB. Eine Knopfbatterie könne bereits wenige Minuten nach dem Verschlucken verheerende Folgen erzeugen. Typisch seien Verätzungen der Speise- und/oder Luftröhre. Weltweit leben deswegen viele Kinder mit schweren Einschränkungen. Für manche Kinder ende ein Knopfbatterie-Vorfall sogar tödlich.

Besonders schlimm treffe es meist sehr junge Kinder und Säuglinge. Sie könnten nicht sagen, ob oder was sie verschluckt haben. Dies könne die Entfernung des Fremdkörpers verzögern. Schwerwiegende Folgen könne eine Knopfbatterie bereits wenige Minuten nach dem Verschlucken erzeugen.

*Name geändert

Vorbeugen und Reagieren, das rät das UKBB

  • Prüfen Sie in Ihrem Haushalt, welche Geräte knopfbatteriebetrieben sind. Stellen Sie sicher, dass diese Geräte ein gut gesichertes, nur mit Schraubenzieher zu öffnendes Batteriefach haben. Verkleben Sie unzureichend gesicherte Verschlüsse mit einem starken Klebeband, insbesondere von Spielsachen, Fernbedienungen, Küchenwaagen oder anderen leicht zugänglichen Gegenständen.

  • Verwahren Sie gebrauchte Knopfbatterien sicher verschlossen und für Kinder unzugänglich auf.

  • Informieren Sie Grosseltern, Tanten, Onkel, Freunde und machen Sie alle auf die Gefährlichkeit von Knopfbatterien aufmerksam, nutzen Sie dazu auch Social Media.

  • Verlieren Sie keine Zeit! Gehen Sie bei verschluckter Knopfbatterie sofort zum nächsten Spital, geben Sie davor noch einen Löffel Honig, das kann die Verätzungen stark reduzieren.

Hast du oder hat jemand, den du kennst, ein Kind verloren?

Hier findest du Hilfe:

Fachstelle Kindsverlust, Beratung während Schwangerschaft, Geburt und erster Lebenszeit

Himmelskind.ch, für Akuthilfe und Trauerbegleitung

SIDS, nach plötzlichem Kindstod

Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien

Mein-Sternenkind.ch, für betroffene Väter, Familien, Angehörige

Lifewith.ch, für betroffene Geschwister

Appella, Telefon- und Onlineberatung bei früher Fehlgeburt

Pro Pallium, Trauergespräche und Trauertreffen

Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen

Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29

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