SRG-Ombudsmann rügt Schawinski

Publiziert

Gleichbehandlung missachtetSRG-Ombudsmann rügt Schawinski

Roger Blum kritisiert den Talkmaster für das Gespräch mit Magdalena Martullo-Blocher. Er habe sie mit Boxhandschuhen angefasst, ihre Gegnerin dagegen mit Samthandschuhen.

SRG-Ombudmann Roger Blum unterstützt zwei nach der Sendung «Schawinski» vorgebrachte Beanstandungen. Zuschauer hatten moniert, der Talkmaster habe sich im Gespräch mit SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher zur Selbstbstimmungsinitiative (29. Oktober) nicht korrekt verhalten.

Der SRG-Ombudsmann hält in seiner Stellungnahme fest, dass Schawinski zwar das Vielfaltsgebot in der heissen Abstimmungsphase beachtet habe. So führte der Talkmaster eine Sendung mit einer Gegnerin der Selbstbestimmungsinitiative durch, der Zürcher Staats- und Völkerrechtlerin Helen Keller, und eine Sendung mit einer Befürworterin der Initiative, eben Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher.

Produzentin verteidigt Schawinski

Gemäss Blum hat Schwawinski Keller aber mit Samthandschuhen angefasst und Martullo-Blocher mit Boxhandschuhen. «Dadurch hat er die im Vielfaltsgebot angelegte strikte Gleichbehandlung der Parteien im Wahl- oder Abstimmungskampf missachtet.»

Léa Burger, Redaktorin und Produzentin der Sendung Schawinksi ist anderer Meinung als der Ombudsmann. Sie sagt zu den von Blum gestützten Beanstandungen: «Die Sendung ‹Schawinski› ist als Autorensendung konzipiert: Sie trägt den Namen des Moderators und macht somit deutlich, dass er als Person prägend für den Sendungsinhalt ist. Schawinskis persönliche Meinung darf also explizit im Gespräch vorkommen.»

Übernommen vom «Tages-Anzeiger» und bearbeitet von «20 Minuten».

(20 Minuten)

Deine Meinung zählt