St. GallenAbstimmen vom Sofa aus – immer mehr Gemeinden setzen auf E-Voting
Im Kanton St. Gallen wird E-Voting weiter ausgebaut. In 42 Gemeinden ist die digitale Stimmabgabe möglich – neben den bisherigen Optionen.
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Momentan können im Kanton St. Gallen 42 Gemeinden elektronisch abstimmen.
20min/Simon GlauserDarum gehts
Immer mehr Gemeinden im Kanton St. Gallen führen E-Voting ein.
Derzeit ist die Online-Stimmabgabe in 42 Gemeinden möglich, bald sind es 56.
Stimmberechtigte können sich anmelden und zwischen E-Voting, Brief oder Urne wählen.
Erste Erfahrungen zeigen, dass E-Voting gut funktioniert und den Aufwand reduziert.
Abstimmen von zu Hause? Im Kanton St. Gallen wird dies zunehmend Realität. Immer mehr St. Galler Gemeinden führen E-Voting ein.
Die Einführung des E-Votings erfolgt schrittweise: Im Juni 2023 startete der Kanton mit den ersten fünf Gemeinden. Danach kamen in sechs Etappen weitere dazu. Zurzeit ist E-Voting in 42 Gemeinden möglich. Mit Abschluss der sechsten Etappe werden es bis im Mai 2025 gesamthaft 56 Gemeinden sein.
So funktioniert das E-Voting
Alle, die sich für E-Voting angemeldet haben, bekommen bei jeder Wahl die Abstimmungsunterlagen für alle Möglichkeiten: elektronisch, per Brief oder direkt an der Urne. Sie können selbst entscheiden, wie sie abstimmen möchten. Die Zahl der Anmeldungen ist auf 30 Prozent der Stimmberechtigten begrenzt. Ist diese Schwelle erreicht, wird die Anmeldung gesperrt.
An- und Abmeldungen sind vor jeder Abstimmung oder Wahl möglich, sofern sie spätestens acht Wochen vor dem Wahl- oder Abstimmungssonntag eintreffen.
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Die Zahl der Anmeldungen ist auf 30 Prozent der Stimmberechtigten begrenzt.
20min/Stefan LanzDer Kanton St. Gallen nutzt das E-Voting-System der Schweizerischen Post mit vollständiger Verifizierbarkeit. Der Stimmrechtsausweis enthält die persönlichen Zugangsdaten und Codes für das E-Voting-Portal.
Die elektronische Urne öffnet jeweils vier Wochen vor dem Abstimmungssonntag, am Montag um zwölf Uhr, und schliesst am Samstag davor um zwölf Uhr.
Erste Erfahrungen mit E-Voting
In der Gemeinde Jonschwil ist E-Voting seit April 2024 möglich. «Die Einführung ist reibungslos verlaufen, und der Einsatz hat sich etabliert», sagt Gemeindepräsident Philipp Egger. Die Beteiligung liegt derzeit bei 15 Prozent. «Das zeigt, dass E-Voting einem Bedürfnis der Bevölkerung entspricht. Zudem führt es zu weniger Aufwand im Stimmbüro.»
Auch in Waldkirch gibt es seit November 2024 E-Voting. «Der Aufwand am Abstimmungssonntag ist dadurch leicht gesunken», sagt Gemeindepräsident Pirmin Strauss-Sutter. Besonders bei umfangreichen Proporzwahlen sei dies spürbar, da das Bereinigen der Wahllisten entfalle.
Wie stehst du zur digitalen Stimmabgabe von zu Hause aus?
Gossau vor der Entscheidung
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Erste Erfahrungen mit E-Voting zeigen, dass ein Teil der Bevölkerung darauf umsteigt.
Sabina BobstEine der Gemeinden, die noch kein E-Voting anbieten, ist Gossau. Der Kanton hat der Stadt diese Woche eine Anfrage gestellt, das System ab September 2025 einzuführen. Der Stadtrat muss nun entscheiden.
«Eine grosse Herausforderung für den Kanton und die Gemeinden wird es sein, die Stimmberechtigten langfristig für das System zu begeistern. Der mehrstufige Freigabeprozess der E-Voting-Stimmabgabe ist mindestens so aufwendig wie die briefliche Stimmabgabe auf Papier», sagt der Kommunikationsbeauftragte von Gossau.
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