Stadion: Staus und hitzige Debatten über Kunstrasen
Das Stade de Suisse war am Mittwoch ein richtiger Glutofen – nicht wegen des Spiels YB – FCB, sondern wegen den Schlangen vor den Kassen und dem aufgeheizten Kunstrasen.
«Wir mussten endlos lange anstehen», ärgert sich ein FC-Basel-Fan. Seine Mannschaft konnte er erst am Schluss der 1. Halbzeit anfeuern – vorher stand er in der Schlange vor der Stade-de-Suisse-Kasse.
«Es gab tatsächlich Wartezeiten», bestätigt Marianne Gut vom Stadion. Doch daran waren die FCBler selbst schuld: Wegen der neuen Registrierung wollten sie nicht in den Gästesektor und mussten vor dem Spiel noch ihre Tickets kaufen.
«Wir verkauften innert2 Stunden 7500 Billette», sagt Gut. Dieses neue Problem wird aber möglicherweise entschärft, weil es ab sofort Wankdorf-Karten schweizweit am Ticketcorner zu kaufen gibt.
Für hitzige Diskussionen unter den Fans sorgte auch der Kunstrasen. Er sorgte für rote Köpfe, weil er sich so stark aufheizte. Er wurde deshalb in der Pause bewässert und dadurch gekühlt.
Philipp Probst
Störte sie der Kunstrasen beim ersten YB-Heimspiel?
Dominik Bregy, 18, Bern
Auch nach dem ersten Match finde ich den Kunstrasen immer noch nicht gut. Zum ‹Schutten› passt einfach ein natürlicher Rasen – so hat man ewig gespielt. Das Spiel ist nicht das Gleiche – alles geht schneller.
Stefan Eggli, 33, Bern
Das ist die Zukunft. Anfangs war ich skeptisch, jetzt bin ich begeistert. Als Stadionmoderator kenne ich den Rasen aus der Nähe. Er ist enorm belastbar und das Spiel wird schneller. Nachteil: Es gibt heisse Füsse.
Sabine Streit, 24, Neuenegg
Gestört hat mich der Kunstrasen nicht. Aber es sieht schon anders aus – dunkler. Zudem fliegen öfters Mal
Granulatkügeli in die
Höhe, wenn der Ball aufspringt oder ein Fussballer ins Gras kickt.
Patrick Däppen, 37, Bern
Ich bin kein Fan dieses Rasens. Er sieht aus wie ein Trainingsplatz, das Fussballfeeling geht verloren. Ob der Platz für YB ein Vorteil ist, sehen wir dann. Der FCB kam ja in
der 2. Halbzeit auch gut zurecht damit.
Hans Imboden, 53, Ittigen
Als YB-Materialwart sitze ich direkt am Spielfeldrand: Früher roch es nach Natur – jetzt «gümmelet» es. In der Hitze flimmert der Kunstrasen wie Asphalt. Es ist gewöhnungsbedürftig, aber wohl die Zukunft.