Stadt Zürich: Jedes zweite Mädchen leidet unter Schulstress

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Stadt ZürichProblem Schulstress – jedes zweite Mädchen leidet

Die Stadt Zürich hat alle Schüler der 2. Sekundarklassen zu ihrem Leben und ihrer Gesundheit befragt. Die Resultate zeigen: Den Mädchen geht es weniger gut als den Knaben.

Die Schulgesundheitsdienste der Stadt Zürich haben 2022 zum vierten Mal alle 2. Sekundarklassen zu ihrer Gesundheit und ihrem Lebensstil befragt.
Die Resultate zu den einzelnen Themen zeigen: Die Jugendlichen haben eine gute Beziehung zu den Eltern, sind positiv auf ihre Wohnsituation gestimmt und sind mit ihren Freundinnen und Freunden zufrieden.
Doch gerade bei Mädchen gibt es ein grosses Aber. Über die Hälfte der Mädchen leidet unter dem Druck der Schule, durch Prüfungen und Noten. Zudem lassen sich bei knapp einem Viertel der Mädchen Hinweise auf Depressionen feststellen. 
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Die Schulgesundheitsdienste der Stadt Zürich haben 2022 zum vierten Mal alle 2. Sekundarklassen zu ihrer Gesundheit und ihrem Lebensstil befragt.

20min/Marco Zangger

Darum gehts

  • Die Stadt Zürich hat alle Schüler der 2. Sekundarklassen zu ihrem Leben und ihrer Gesundheit befragt.

  • Daran teilgenommen haben 91 Prozent der 2200 Stadtzürcher Schülerinnen und Schüler.

  • Am meisten belastet die Jugendlichen der Druck in der Schule und Berufswelt.

  • Das Aussehen wird für Jugendliche immer wichtiger.

  • Der Konsum von psychoaktiven Substanzen nimmt ab.

Die Schulgesundheitsdienste der Stadt Zürich haben 2022 zum vierten Mal alle 2. Sekundarklassen zu ihrer Gesundheit und ihrem Lebensstil befragt. 91 Prozent der insgesamt 2200 Stadtzürcher Schülerinnen und Schüler haben an der Befragung teilgenommen.

Die Resultate zu den einzelnen Themen zeigen: Die Jugendlichen haben eine gute Beziehung zu den Eltern, sind positiv auf ihre Wohnsituation gestimmt und sind mit ihren Freundinnen und Freunden zufrieden. Doch es gibt ein grosses Aber – gerade bei den Mädchen.

Gesundheitliche Belastung bei Mädchen nimmt zu

So sticht aus der Umfrage hervor, dass vor allem Mädchen unzufrieden mit der Schule und ihrem Leben insgesamt sind. 35 Prozent der befragten Mädchen gaben an, dass ihre eigene Gefühlslage mittelmässig bis schlecht ist (2017 waren es noch 26 Prozent). Bei den Knaben hingegen sind es 14 Prozent, die sich mittelmässig oder gar schlecht fühlen.

Bei 30 Prozent der weiblichen Jugendlichen ergeben die Antworten Anzeichen für Angststörungen. Bei knapp einem Viertel der Mädchen lassen sich zudem Hinweise für eine Depression feststellen – bei den Knaben lediglich zwölf Prozent. 13 Prozent der Knaben zeigen Anzeichen auf Angststörungen.

Druck in Schule und bei Berufswahl

Am meisten belastet fühlen sich die Zürcher Jugendlichen jedoch vom schulischen Druck sowie der Berufswahl und Stellensuche. Gerade bei den Mädchen haben diese Belastungen seit der letzten Befragung im Jahr 2017 zugenommen, bei den Knaben sind die Werte auf hohem Niveau stabil.

Über die Hälfte der Mädchen (52 Prozent) gibt an, durch Prüfungen, Druck in der Schule und Noten stark belastet zu sein, vor fünf Jahren waren es noch 38 Prozent. Bei der Berufswahl und Lehrstellensuche ist der Anteil der stark besorgten Mädchen von 34 auf 39 Prozent gewachsen.

Aussehen immer wichtiger

Bei beiden Geschlechtern zugenommen hat die Sorge um das Äussere. Das eigene Gewicht und die Körperform stehen im «Sorgenbarometer» inzwischen an dritter Stelle. Dabei sind Mädchen mit ihrem Körper insgesamt unzufriedener als Knaben.

So gibt knapp jedes dritte Mädchen an, mit ihrem Körper wenig bis gar nicht zufrieden zu sein – bei den männlichen Jugendlichen sind es zwölf Prozent. 42 Prozent der Mädchen fühlen sich zu dick, knapp jeder Dritte bei den Knaben. Laut der Umfrage ist es aber erfreulich, dass der Anteil der Mädchen, welche abnehmen möchten (42 Prozent), geringer geworden ist als noch 2017 (50 Prozent).

Konsum psychoaktiver Substanzen nimmt ab

Erfreulich ist ebenfalls, dass die grosse Mehrheit der Jugendlichen ihre Gesundheit und ihre Gefühlslage als gut bis ausgezeichnet einschätzt und eine hohe Zufriedenheit mit der Wohnsituation, der familiären Situation und den Freundinnen und Freunden zeigen.

Markant zurückgegangen ist der Anteil der Jugendlichen, welcher psychoaktive Substanzen konsumiert. Er beträgt bei Nikotin noch zehn Prozent, bei Alkohol rund sechs Prozent und bei Cannabis fünf Prozent. Konsum-Unterschiede zwischen Mädchen und Knaben gibt es kaum mehr.

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