Stadtrat kritisiert bürgerliche Bruderschaft

Aktualisiert

Andreas TürlerStadtrat kritisiert bürgerliche Bruderschaft

Die Stadtzürcher SVP und FDP wollen bei den Wahlen 2014 zusammenspannen. Doch ausgerechnet FDP-Stadtrat Türler stellt diese in Frage.

von
Maja Sommerhalder
Obwohl Stadtrat Andreas Türler (mitte) die Zusammenarbeit der SVP und FDP in Frage stellt, wollen Michael Baumer (links) und Roger Liebi (rechts) daran festhalten.

Obwohl Stadtrat Andreas Türler (mitte) die Zusammenarbeit der SVP und FDP in Frage stellt, wollen Michael Baumer (links) und Roger Liebi (rechts) daran festhalten.

Gerade mal 2 von 9 Zürcher Stadträten sind seit der Wahl von Richard Wolff (AL) noch bürgerlich. Damit sich dies bei den Stadtratswahlen im Februar 2014 wieder ändert, müssen SVP, FDP und CVP an einem Strick ziehen.

Nun stellt aber ausgerechnet der letzte freisinnige Stadtrat Andreas Türler diese Zusammenarbeit in Frage und kritisiert die SVP scharf. «Ich bin von einzelnen Vertretern dieser Partei immer wieder verunglimpft worden, sodass ich gegenüber diesen Personen Vorbehalte habe», sagte der Vorsteher der Industriellen Betriebe dem Tages-Anzeiger.

«Er darf seine Meinung sagen»

SVP-Präsident Roger Liebi will dies nicht kommentieren und sagt bloss: «Dass persönliche Befindlichkeiten öffentlich ausgetragen werden, ist ungeschickt.»

Trotzdem will Liebi weiterhin mit der FDP-Parteispitze zusammenarbeiten: «Wir peilen wieder eine Mehrheit im Stadtrat an. Es wird zu einem bürgerlichen Schulterschluss kommen – mit oder ohne Türler.»

Auch laut FDP-Präsident Michael Baumer will man weiterhin gemeinsam gegen Links kämpfen – wie genau ist noch unklar: «Es ist klar, dass jede Partei ihren eigenen Wahlkampf durchführen muss.» Türlers Kritik an der SVP stört ihn nicht: «Er darf seine Meinung sagen. In der Politik gibt es immer Personen, die einem näher oder eben weniger näher stehen.»

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