Staffel-Gold für Norwegen - Schweizer Quartett im 10. Rang
Die Schweizer Männer-Staffel schnitt an den Weltmeisterschaften in Sapporo leicht unter den Erwartungen ab und belegte den 10. Platz. Dank einem fulminanten Schlussspurt von Petter Northug gewann Norwegen Gold.
Die Vorentscheidung fiel auf dem zweiten Abschnitt, als sich Norwegen, die später zweitklassierten Russen und die Schweden absetzten. Topfavorit Deutschland belegte nur den 4. Platz, verpasste die Medaillen zeitlich aber deutlich.
Als die stärksten Klassisch-Läufer ihr Feuerwerk zündeten, verlor Toni Livers den Anschluss. Der WM-Neunte in der Doppelverfolgung hatte vom erkälteten Startläufer Reto Burgermeister übernommen, der mit der Spitze ins Stadion zurückgekehrt war. Livers büsste rund anderthalb Minuten ein, die Schweiz fiel vom 7. in den 9. Zwischenrang zurück.
Livers hatte den härtesten Part übernommen, weil das Team die schwierige Aufgabe nicht dem auf diesem Niveau unerfahrenen Curdin Perl übertragen wollte, der eigentlich als Klassisch-Läufer gesetzt war. Perl lief stattdessen den ersten Skating-Abschnitt und konnte die Position halten. Schlussläufer Gion-Andrea Bundi verlor dann den Spurt um Rang 9 gegen Teamsprint-Weltmeister Cristian Zorzi vom enttäuschenden Olympiasieger Italien nur knapp.
Petter Northug wurde auf dem letzten Abschnitt von Jewgeni Dementjew und Anders Södergren begleitet. Der junge Norweger lancierte beim letzten Einlauf ins Stadion einen unwiderstehlichen Angriff und liess seinen Konkurrenten nicht den Hauch einer Chance. Der fünffache Junioren-Weltmeister feierte mit Staffel-Gold bei den "Grossen" den bisher grössten Erfolg seiner Karriere. Der 21-jährige Northug ist in Norwegen längst ein Star, er soll in die Fussstapfen eines Björn Dählie, Thomas Alsgaard oder Vegard Ulvang treten.
Sapporo. WM. Langlauf. Männer. Staffel (4x10 km, gemischte Technik):
1. Norwegen 1:30:49,2.
2. Russland 3,2 Sekunden zurück.
3. Schweden 3,5.
4. Deutschland 50,5.
Ferner: 9. Italien (Olympiasieger) 3:20,1.
10. Schweiz (Reto Burgermeister, Toni Livers, Curdin Perl, Gion-Andrea Bundi) 3:20,4.
(si)